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  • Corona und soziale Folgen

Ramelow: »Müssen lernen, uns gegenseitig zu schützen«

Immer mehr Länder und Kommunen führen Maskenpflicht ein

  • Lesedauer: 2 Min.

Erfurt. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sieht in nichtmedizinischen Masken ein gutes Mittel, sich gegenseitig vor einer Corona-Ansteckung zu schützen. »Für den Tag, an dem der Einzelhandel in Thüringen öffnet, möchten wir, dass die Bürger die Alltagsmaske tragen«, sagte der Regierungschef am Dienstag in »ARD-Extra«. »Je mehr wir zum Alltag zurückkehren und wir keinen Impfstoff haben und kein wirksames Medikament, desto mehr müssen wir lernen, uns wechselseitig zu schützen.«

Die Thüringer müssen von Freitag an einen Mundschutz in Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen tragen, um die Infektionsgefahr durch das Coronavirus einzudämmen. Das hat die Landesregierung am Dienstag in Erfurt beschlossen. Ab Freitag dürfen in Thüringen Geschäfte bis zu einer Größe von 800 Quadratmetern öffnen, am Montag gehen die Abiturienten wieder in die Schulen. Damit sind mehr Menschen in der Öffentlichkeit unterwegs als in den vergangenen Wochen.

Ramelow sagte weiter: »Wir haben uns gescheut die ganze Zeit, das (Anm.: die Maskenpflicht) einzuführen, weil wir nicht genügend Alltagsmasken selber zur Verfügung stellen können und weil sie käuflich nicht zu erwerben sind - deswegen werben wir auch fürs selber Nähen.« Und jeder müsse wissen: Die Alltagsmaske schütze nicht den, der sie trage, sondern sein Gegenüber. »Aber wenn der gegenüber mich schützt, weil er auch eine trägt, dann erhöhen wir den Schutz für alle Beteiligten«, so Ramelow.

Am Dienstag kündigten auch Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin, Hessen, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt eine Maskenpflicht für bestimmte öffentliche Bereiche an. Bayern und Mecklenburg-Vorpommern hatten dies bereits zuvor getan. In Sachsen gilt die Maskenpflicht bereits seit Montag. Damit sind oder werden solche Alltagsmasken in den meisten Bundesländern vorgeschrieben.

Der Erreger Sars-CoV-2 wird per Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Deswegen gelten seit Wochen strenge Kontakt- und Ausgehbeschränkungen sowie das Gebot, mindestens eineinhalb Meter Abstand voneinander zu halten. dpa/nd

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