- Berlin
- Geflüchtete und Corona
Gleiches Recht für alle
In der Coronakrise wird deutlich, dass der Grundsatz allzu oft nur auf dem Papier besteht, meint Marie Frank
In der Coronakrise wird deutlich, dass der Grundsatz »gleiche Rechte für alle« allzu oft nur auf dem Papier besteht. So auch beim Recht auf Gesundheit. Das wird zwar für die Mehrheit der Bevölkerung zurzeit so groß geschrieben, dass alle anderen demokratischen Grundrechte hintangestellt werden. Für marginalisierte Gruppen wie Obdachlose und Geflüchtete scheint es jedoch nicht gleichermaßen zu gelten. Schließlich lässt sich das Recht auf Gesundheit in Massenunterkünften mit Hunderten Bewohner*innen auf engstem Raum nur schwer durchsetzen, wenn ein hochansteckender Virus grassiert.
Trotz der Dringlichkeit, die Menschen in der Krise dezentral unterzubringen, ist diesbezüglich nur wenig passiert. Dabei drängen sich leer stehende Hotels und Airbnb-Wohnungen als Alternative zu den Lagern geradezu auf. Schlimm genug, dass nicht alle die gleichen Rechte haben, manche davon scheinen auch schwerer zu wiegen als andere. Wenn der Schutz des Eigentums wichtiger ist als die Gesundheit der Menschen, ist diese Gesellschaft endgültig krank - und das hat nichts mit Corona zu tun.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.