Fehlende internationale Solidarität

Aert van Riel zur Initiative von Angela Merkel und Emmanuel Macron

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Angela Merkel handelt in der Europapolitik nicht in einem Anfall von Altruismus. Die Kanzlerin hat vielmehr verstanden, dass Deutschland profitieren würde, wenn die schwer von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise getroffenen südlichen Staaten gestützt werden. Die Bundesrepublik braucht alle Mitglieder der EU unter anderem als Partner in der Handels- und Militärpolitik. Für das in Europa dominierende Deutschland wäre es eine Horrorvorstellung, wenn sich die Krisenstaaten anderen Mächten zuwenden würden. Erste Anzeichen hierfür gab es bereits. Im März haben China, Russland und Kuba ihre Ärzte und Pfleger in Regionen Norditaliens geschickt, die besonders unter der Pandemie litten.

Die reicheren EU-Staaten machten hingegen keine gute Figur. Das soll nachgeholt werden. Die Pläne von Merkel und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron sehen vor, dass der EU-Hilfsfonds mit 500 Milliarden Euro ausgestattet wird. Allerdings müssen sie noch skeptische Staaten im Norden der EU überzeugen. Das wird nicht einfach. Aber selbst wenn die Einigung gelingen sollte, wäre eine zentrale Frage nicht beantwortet: Wer zahlt die Krisenkosten? Vermögende und Spitzenverdiener müssen stärker in die Pflicht genommen werden. Das wäre nicht nur eine solidarische Lösung, sondern auch wirtschaftspolitisch vernünftig.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -