Wille für sozialen Wohnungsbau fehlt
Lisa Ecke über die sinkende Anzahl neuer Sozialwohnungen
Günstiger Wohnraum wird immer knapper, bereits 2018 sanken die Sozialwohnungen: Die Anzahl der bestehenden Sozialwohnungen, deren Sozialbindungen ausliefen, lag über der Anzahl der neu gebauten. Im Jahr 2019 sieht es nach dem aktuellen Bericht vom Bundesinnenministerium noch schlechter aus. Die Opposition fordert zwar regelmäßig, dass mehr Sozialwohnungen gebaut werden müssten. Selbst Horst Seehofer als Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat hatte zuletzt im Februar betont, wie wichtig eine Unterstützung beim Wohnraum für einkommensschwache Haushalte sei.
Wirklich überraschend ist die geringe Anzahl der sozialen Neubauten trotzdem nicht. Vor allem Baugrund in den Städten ist extrem teuer. Auch braucht es mehr finanzielle Mittel in den Verwaltungen. Obwohl scheinbar alle das Problem erkannt haben, wird offensichtlich zu wenig Geld zur Verfügung gestellt.
Dass es aber nicht nur am Geld liegt, sondern oft der politische Wille fehlt, zeigt das chronisch arme Land Bremen: Dort stieg 2019 entgegen des allgemeinen Trends der Neubau von Sozialwohnungen rasant an. Wenn nicht endlich die Bedeutung von bezahlbarem Wohnraum ernst genommen wird, droht immer mehr einkommensschwachen Haushalten Wohnungslosigkeit. Ein Luxusgut ist Wohnraum in Städten schon längst geworden.
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