Quarantäne daheim

Bewohner des »Corona-Hauses« sollen bleiben dürfen

  • Tomas Morgenstern
  • Lesedauer: 2 Min.

Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) setzt bei der Eindämmung der Corona-Pandemie vor allem auf die Aufklärung der Menschen und deren Vernunft. »In der Pandemie stellt sich immer deutlicher die soziale Frage. Die aktuellen Fälle zeigen, dass sich Menschen, die in beengten Wohnverhältnissen leben müssen, schneller mit dem Coronavirus anstecken können«, erklärte Breitenbach gegenüber »nd«.

Das gilt auch für den Umgang mit den vom Corona-Ausbruch betroffenen Bewohnern eines Wohnblocks in Friedrichshain. Dort wurden in dieser Woche 44 Menschen positiv auf das Virus getestet. Seither stehen 200 Bewohner unter Quarantäne. Armut und beengte Wohnverhältnisse könnten für eine Quarantäne ein Problem sein, betonte die Senatorin. Die zuständigen Senatsverwaltungen verfügten über Quarantänestationen, darunter auch in angemieteten Hotels, die nicht voll belegt sind. Die Entscheidung darüber liege aber bei den zuständigen Gesundheitsämtern.

Im konkreten Fall tritt der Gesundheitsstadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, Knut Mildner-Spindler (Linke), für eine andere Lösung ein. Im rbb-Inforadio sagte er am Donnerstag, ihm erschließe sich der Sinn nicht, warum man Menschen, die in ihren eigenen Wohnungen wohnen und für sich sorgen können, in Hotelzimmern unterbringen solle. »Wir versuchen gemeinsam mit Sozialarbeitern, die Zeit der Quarantäne für die Verhältnisse soweit wie möglich erträglich zu machen.«

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