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Zahlen wachsen zum Schulbeginn
Corona-Infektionen bei weiterem Betrieb in Mamming - Sprunghafter Anstieg in vielen Ländern
Weltweit steigt die Anzahl der Infizierten und Toten, und ein Ende der Coronakrise ist nicht abzusehen: Am Wochenende teilte das WHO-Notstandkomitee mit, es erwarte, dass die Pandemie »sicher sehr lang« andauern werde. Vor sechs Monaten hatte die WHO den internationalen Notstand ausgerufen. Die Gefahr durch Covid-19 sei weiter »sehr hoch«, und zugleich gebe es die Gefahr, dass wegen des »sozio-ökonomischen Drucks« eine Ermüdung bei den Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung eintreten könne, so das WHO-Notstandkomitee.
Neben den bisherigen Corona-Krisenherden haben dabei derzeit auch wieder Länder, in denen die Pandemie unter Kontrolle schien, mit einem zum Teil sprunghaften Ansteig der Infektionen zu kämpfen. Der australische Bundesstaat Victoria etwa erklärte den »Katastrophenzustand« und verschärfte die Ausgangssperre in Melbourne, wo auch Schulen und Universitäten zum Online-Unterricht zurückkehren sollen und Kindergärten wieder geschlossen werden.
Auch in Europa und Deutschland verschärft sich die Situation zusehends. Im niederbayerischen Mamming etwa haben sich in einem zweiten Betrieb 43 Saisonarbeitskräfte angesteckt. »Diese und auch deren Kontaktpersonen befinden sich in Quarantäne«, erklärte Landrat Werner Bumeder (CSU) am Sonntag. Die Tests in weiteren Betrieben und bei Bürgern im Landkreis Dingolfing-Landau seien negativ gewesen. Die Behörden gehen davon aus, dass sich die nun Betroffenen bei Mitarbeitern des Gemüsehofes angesteckt haben, in dem es zuerst zu einem Ausbruch gekommen war. Dort wurde bei rund 230 Erntehelfern eine Infektion festgestellt.
Damit weist der Landkreis mit 133 Fällen pro 100 000 Einwohnern auch die höchste Fallzahl innerhalb von sieben Tagen auf. Generell sei in den letzten Wochen der Anteil an Kreisen, die über einen Zeitraum von sieben Tagen keine Covid-19-Fälle übermittelt hätten, deutlich zurückgegangen, so das Robert-Koch-Institut in seinem Lagebericht von Sonntag. Besonders viele Infektionen verzeichnen demnach die Bundesländer Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen. »Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden«, mahnte die Behörde. Seit Beginn der Pandemie haben sich in Deutschland mindestens 209 893 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Sonntagmorgen mitteilte.
Gespannt dürften Pandemiebekämpfer und Politik ab Montag nach Mecklenburg-Vorpommern blicken, das nach den Sommerferien als erstes Bundesland unter Corona-Bedingungen ins neue Schuljahr startet. Für alle 152 700 Schülerinnen und Schüler soll es dann erstmals seit den Schulschließungen Mitte März wieder täglichen Unterricht geben. Um das Infektionsrisiko zu verringern, werden die Schüler in feste Gruppen eingeteilt, die sich in der Schule nicht begegnen sollen. Innerhalb der Gruppen sind die Abstandsregeln aufgehoben. Mit Agenturen
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