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Glatte Fehlbesetzung
Uwe Kalbe über die jüngste Studie zum Bevölkerungsdefizit Ost
Strich drunter. Erledigt der Fall. Kaum jemand interessiert sich noch für solche Zahlen. Dass der Osten weiter an Einwohnern verliert, dass der mittlerweile erfreut registrierte Bevölkerungszuwachs in Deutschland allein im Westen zählbar ist, das ist nun keine Überschrift mehr, die irgendwo zu lesen sein wird. Auch wenn die Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung doch vor allem eins zeigt: dass die Leute im Osten alle tollen Sprüche über den Osten als Lüge entlarven. Die Bevölkerungsentwicklung ist Gradmesser. Seltsam, wie alle immer wieder überrascht tun über blühende Landsmannschaften, die eine Folge davon sind.
Zwar ist der Zug nach Westen nunmehr zum Stehen gekommen. Doch der Schaden ist längst angerichtet, Landstriche dünnen weiter aus, wenn der Nachwuchs ausbleibt. Und dass Migranten die Lücke füllen könnten, ist eine waghalsige Vorstellung. Was die westlich dominierte Bundespolitik nicht davon abhält, ihren Haken hinter dem Thema zu machen, den Solidarpakt zu beenden, und wenn vom Solidarzuschlag noch die Rede ist, dann nur als Ungerechtigkeit gegenüber den Reichen, die ihn noch ein Weilchen zahlen sollen. Bald enden 16 Jahre Kanzlerschaft Angela Merkels. Was ihren Nutzen für den Osten angeht, war sie eine glatte Fehlbesetzung.
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