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Den Arsch des Prinzen gerettet
Philip Malzahn über Trumps Beschützerinstinkt nach dem Mord an Jamal Khaschoggi
»Ich habe seinen Arsch gerettet.« Das sagte Donald Trump in gewohnt großspuriger Manier im vergangenen Jahr dem Journalisten Bob Woodward über den saudischen Kronprinzen Mohammed Bin Salman (MBS). Dank Woodwards neuem Buch erfährt nun die ganze Welt, wie weit der US-Präsident gehen kann, um die Freundschaft mit jener Diktatur aufrecht zu erhalten, in der Frauen erst 2018 das Recht zum Autofahren erhalten haben.
Zur Erinnerung: Der Journalist Jamal Khaschoggi ging im selben Jahr, im Oktober 2018, in die saudische Botschaft in Istanbul. Er wurde dort, so der aktuelle Ermittlungsstand, getötet, zerstückelt und dann im Garten des Konsuls verbrannt, im eigens dafür gefertigten Ofen. Die Welt zeigte mit dem Finger aufs saudische Königshaus, das von MBS rigoros geführt wird. Dass so ein hoch brisanter Mord - die Täter wurden mit einem Privatjet aus Saudi-Arabien in die Türkei ein- und ausgeflogen - , ohne Kenntnis des Kronprinzen stattfinden würde, konnte niemand so richtig glauben. Auch, wenn es bis heute an eindeutigen Beweisen fehlt. Nicht jedoch Donald Trump, der von der ersten Sekunde an von der Unschuld des Kronprinzen überzeugt war. Deshalb habe er ihm den Arsch gerettet und vor Repressionen und Sanktionen des Kongresses bewahrt, so Trump zu Woodward.
Und wer sich weiterhin fragen mag, warum er das tun sollte, dem hilft vielleicht eine zweite Erinnerung auf die Sprünge: Kurz nach Khashoggis Tod verkündete Trump den Verkauf von Präzisionsraketen und anderen High-Tech Waffen im Wert von über acht Milliarden US-Dollar an das Königreich Saud-Arabien.
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