Ein Stimmungstest für Armin Laschet

Rekordbeteiligung bei Briefwählern zur NRW-Kommunalwahl / Mehr als 19.000 Mandate sind zu vergeben

  • Lesedauer: 3 Min.

Düsseldorf. Rund 14 Millionen Bürger stimmen am Sonntag bei der nordrhein-westfälischen Kommunalwahl ab, wer in den nächsten fünf Jahren die Entscheidungen in ihren Wohnorten treffen soll. Die Wahllokale öffneten um 8.00 Uhr.

Gewählt werden Bürgermeister, Oberbürgermeister (OB), Landräte sowie Stadt- und Gemeinderäte, Kreistage und Bezirksvertretungen in kreisfreien Städten. Zudem werden Integrationsräte gewählt. Im Ruhrgebiet erhalten über vier Millionen Wahlberechtigte des Ruhrgebiets erstmals die Möglichkeit, direkt Delegierte in das sogenannte Ruhrparlament zu entsenden.

Die Kommunalwahl im einwohnerstärksten Bundesland ist die letzte große Wahl in diesem Jahr in Deutschland. Repräsentativen Wählerumfragen zufolge dürfte es in vielen Städten spannend werden. Besonders symbolträchtig ist der Kampf um die Landeshauptstadt: In Düsseldorf könnte die CDU den OB-Posten zurückerobern. In Aachen könnten die Grünen erstmals ein solches Amt in NRW besetzen.

Falls im Kampf um die Spitzenposten kein Bewerber in der ersten Runde mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält, kommt es am 27. September zu Stichwahlen zwischen den beiden Erstplatzierten. Für den Sieg reicht dann eine einfache Mehrheit.

Wählen darf, wer in NRW wohnt, die deutsche Staatsangehörigkeit oder die eines anderen EU-Landes besitzt. Das Mindestalter beträgt 16 Jahre.

»Wir kämpfen uns bergauf«
Der nordrhein-westfälische Linken-Landessprecher Christian Leye will, dass seine Partei deutlich an der Seite der Beschäftigten steht

Wegen der Corona-Pandemie sind in diesem Jahr zahlreiche Schutzvorkehrungen zu beachten: In allen Wahllokalen gelten Maskenpflicht und 1,5 Meter Mindestabstand. Wähler haben einen eigenen Stift mitzubringen.

Viele Bürger haben aus Angst vor einer Corona-Infektion in diesem Jahr per Brief gewählt. Etliche Städte und Gemeinden meldeten einen deutlichen Anstieg der Anträge im Vergleich zur Kommunalwahl 2014. Damals hatte der Anteil der Briefwähler nach Angaben des Landeswahlleiters bei 26,5 Prozent gelegen.

Corona-Wahlen
In NRW geben sich Bundespolitiker vor der Wahl neuer Oberbürgermeister, Stadt- und Kreisparlamente die Klinke in die Hand

Seit 1999 hat die CDU bei Kommunalwahlen in NRW regelmäßig landesweit die meisten Stimmen geholt. Auch bei der vorangegangenen Kommunalwahl 2014 war sie mit 37,5 Prozent Siegerin, gefolgt von SPD (31,4), Grünen (11,7) sowie FDP und Linken (je 4,7 Prozent). Die AfD hatte mit 2,5 Prozent der Stimmen so gut wie keine Rolle gespielt.

2014 waren laut NRW-Innenministerium rund 19.350 Mandate vergeben worden - etwa 14.300 an Männer und 5000 an Frauen. Eine Sperrklausel, wie etwa die Fünf-Prozent-Hürde bei Landtagswahlen, gibt es nicht. NRW hat 23 kreisfreie Städte, 373 kreisangehörige Städte und Gemeinden und 31 Kreise. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.