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Hardliner
Der US-Politiker Mauricio Claver-Carone leitet künftig die Interamerikanische Entwicklungsbank
Donald Trump hat die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) gekapert. Als erster US-Amerikaner wurde vor wenigen Tagen Mauricio Claver-Carone auf den IDB-Chefposten gewählt. Der enge Vertraute des US-Präsidenten hat damit eine zentrale Position bei der Finanzierung größerer Entwicklungsprojekte in Lateinamerika nach der Coronakrise inne.
Bisher war es ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Präsidentschaft in der Finanzinstitution einem Lateinamerikaner überlassen wird. Doch Trump trieb die Kandidatur Claver-Carones voran, die von Brasilien, Kolumbien und einigen kleineren Staaten unterstützt wurde. Der 45-Jährige wird ab Oktober die IDB fünf Jahre leiten. Beobachter befürchten, dass Kredite künftig verstärkt nach rein politischen Gesichtspunkten vergeben werden.
Für Mexikos Ex-Außenminister Jorge Castañeda symbolisiert die Wahl »die Niederlage der Region« gegenüber den USA. Nicht nur er befürchtet eine Politisierung der IDB beim US-Streit mit China, das seit Jahren seine wirtschaftliche Präsenz in der Region ausbaut. Claver-Carone kündigte denn auch nach der Wahl an, die IDB zu »einem echten Finanzkraftwerk« zu machen und Chinas Rolle als Kreditgeber der Region zu schwächen.
Der neue IDB-Chef bringt wenig fachliche Kompetenz mit. Zwar war der in Miami geborene kubanisch-stämmige Anwalt US-Vertreter im Internationalen Währungsfonds. Argentiniens Außenminister Felipe Solá kritisierte, Claver-Carone spiegele den »härtesten ideologischen Flügel der US-Politik gegenüber Lateinamerika« wider. Als Regionaldirektor im Sicherheitsrat der US-Regierung war er zuletzt einer der Hauptgestalter der Strategien für einen Regimewechsel auf Kuba und in Venezuela. Kubas Außenminister Bruno Rodríguez kritisierte die Wahl denn auch als »Gefahr und Beleidigung für unsere Völker«. Es sei schwer, jemand weniger Geeigneten zu finden.
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