- Politik
- Machtkampf in Belarus
Belarussische Oppositionsführerin von EU-Außenministern empfangen
Swetlana Tichanowskaja spricht sich für Runden Tisch mit Lukashenko aus
Brüssel. Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja ist von Außenministern der EU-Staaten in Brüssel empfangen worden. Die 38-Jährige habe am Montagmorgen über die Ereignisse in ihrem Land informiert, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. »Wir sind wirklich beeindruckt von dem Mut und dem Durchhaltevermögen der Menschen in Belarus«, sagte er. Vor allem die Frauen in dem Land zeigten echte Führungsstärke.
Russland verurteilte den Empfang schon vorab als Einmischung in die inneren Angelegenheiten von Belarus (Weißrussland). »Angesichts der Lage in Belarus läuft das dem Ziel zuwider, die Stabilität wiederherzustellen«, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa.
Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
Tichanowskaja: Runder Tisch mit Lukaschenko wäre gute Lösung
Vor ihrem Auftritt vor EU-Außenministern in Brüssel hatte sich die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja für Verhandlungen am Runden Tisch mit Präsident Alexander Lukaschenko ausgesprochen. »Es wäre eine hervorragende Lösung, mit ihm an einen Runden Tisch zu setzen. Aber wie können wir ihn motivieren, dass er sich dazusetzt?« sagte Tichanowskaja der polnischen Ausgabe des Magazins Newsweek (Montag). Die Opposition habe auch über internationale Kanäle versucht, den Kontakt zu Lukaschenko aufzunehmen, es gebe aber keine Reaktion von ihm, sagte Tichanowskaj
In der ehemaligen Sowjetrepublik Belarus gibt es seit der Präsidentenwahl am 9. August Proteste und Streiks gegen den autoritären Staatschef Alexander Lukaschenko, der bereits 26 Jahren an der Macht ist. Auslöser sind Fälschungsvorwürfe gegen die Wahl, nach der sich Lukaschenko mit 80,1 Prozent der Stimmen zum Sieger hatte erklären lassen. Inzwischen gab es bei den Protesten mehrere Tote, Hunderte Verletzte und mehr als 10.000 Festnahmen. Die Demokratiebewegung in dem Land sieht Tichanowskaja als Siegerin der Präsidentenwahl. dpa/nd
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