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Linke Krisenproteste ausweiten
Sebastian Bähr über den bundesweiten Aktionstag von »Wer hat, der gibt«
Die linken Corona-Krisenproteste gewinnen langsam an Fahrt. Nachdem bereits Mitte Juli das Bündnis »Nicht auf unserem Rücken« einen bundesweiten Aktionstag organisiert hatte, zogen nun am Samstag erneut einige Tausend Menschen vom Bündnis »Wer hat, der gibt« durch die Straßen von Berlin, Hamburg und Hannover. Ihre berechtigte Forderung: Die Reichen sollen für die Krisenkosten blechen. Ein Ende der Krise scheint zwar noch nicht sichtbar; auch die Debatte um die Verteilung der mutmaßlichen Kosten wird noch nicht breit diskutiert – dennoch ist es klug, dass sich schon jetzt Aktivisten in Stellung bringen. Reale Verschlechterungen von Lebensbedingungen sind bereits sichtbar. Sehr wahrscheinlich wird es noch viel härter.
Bisher sind die Protestangebote jedoch noch klein und deutlich von der linksradikalen Szene geprägt. Die Beteiligung von Mieterblöcken am Wochenende war dabei ein guter Anfang. In einem nächsten Schritt könnte man versuchen, noch zugänglicher zu werden. Für die Menschen, die bei der Krise als erste unter die Räder kommen und für jene, die wütend und verängstigt sind, aber sich nicht mit Hetze, einfachen Antworten und Sündenböcken zufrieden geben.
Doch wie erreicht man solch eine verbindende Politik? Stärker mit Gewerkschaften, Sozialverbänden und Basisinitiativen zusammenarbeiten? In Vierteln und Betrieben präsent sein? Zugespitzte Kampagnen unter Berücksichtigung der Blockupy-Erfahrungen fahren? Es wird keine einfache Aufgabe, die Krisen-Proteste auszuweiten und durchsetzungsfähig zu machen. Jedoch eine entscheidende mit Blick auf alles Kommende.
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