Ratgeber und Ratsuchende
Dem wirtschaftspolitischen Beirat der SPD gehören einflussreiche Ökonomen an, darunter die beiden führenden Keynesianer Deutschlands: der Professor für Volkswirtschaftslehre und ehemalige »Wirtschaftsweise« Peter Bofinger und der VWL-Professor Gustav Horn, der das Gremium ins Leben gerufen hat und leitet. Von Bofinger ist 2019 das Lehrbuch »Grundzüge der Volkswirtschaftslehre« erschienen.
Der amtierende »Wirtschaftsweise« Achim Truger macht ebenfalls mit. Mitglied ist auch der 45-jährige Jens Südekum, dessen Einfluss in jüngster Zeit enorm gestiegen ist. Er ist in der Wissenschaftscommunity angesehen, in den Medien sehr präsent, ebenso wie in der Politikberatung. So gehört er auch dem wissenschaftlichen Beirat des CDU-geführten Wirtschaftsministeriums an. Südekum verortet sich im internationalen keynesianischen Mainstream.
Gemessen an der Männerlastigkeit der Wirtschaftswissenschaften hat Horn relativ viele Frauen gewonnen, etwa die Professorin für Public Policy an der Hertie School, Anke Hassel. Sie gehört auch dem Hightech-Forum an, das die Bundesregierung bei ihrer Forschungspolitik berät. Die Juniorprofessorin Miriam Rehm betreibt empirische Ungleichheitsforschung. Die 30-jährige Philippa Sigl-Glöckner hat Politik und Ökonomie in Oxford studiert, ist für die SPD aktiv und arbeitet im Finanzministerium. In der »Zeit« wurde sie als eine »hochtalentierte Ökonomin« mit dezidiert linkem Profil beschrieben.
Horns Ziel ist, dass akademische Erkenntnisse politisch wirksam werden, deshalb sind auch Politikerinnen und Politiker im Beirat, darunter der einflussreiche Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Wolfgang Schmidt, und der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider. rt
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