- Berlin
- Nach Räumung
Feuer vor der »Liebig 34«
Berlin. Mindestens ein Dutzend Vermummte sollen am Mittwochabend mehrere Brandsätze auf das ehemals besetzte Haus »Liebig 34« in Berlin-Friedrichshain geworfen haben. Durch die Brandsätze wurde nach Angaben der Polizei ein Feuer an dem vor Kurzem geräumten Gebäude ausgelöst. Das teilte die Berliner Polizei am Donnerstagmittag mit. Zuvor hatten die Ermittlungsbehörden bereits auf dem Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben, dass bei dem Brand von einer vorsätzlichen Tat ausgegangen werde. Demnach befanden sich zum Zeitpunkt der Attacke drei Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma in dem Gebäude. Sie konnten unverletzt vor dem Feuer fliehen.
Laut der Berliner Polizei ereignete sich die Attacke gegen 21.15 Uhr. Die Angreifer warfen die Brandsätze demnach in einen umzäunten Bereich vor dem Haus. Ein Brandsatz soll das Gebäude getroffen haben. Fensterrahmen des Hauses und Sperrmüll auf dem Gehweg fingen anschließend Feuer. Die Flammen schlugen meterhoch, das zeigten Videoaufnahmen, die noch am Mittwochabend im Internet veröffentlicht worden waren.
Der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt nun wegen schwerer Brandstiftung, versuchten Totschlags und schweren Landfriedensbruchs. Die Ermittler suchen nach Zeugen, die den Angriff beobachtet haben.
Das anarcha-queerfeministische Wohnprojekt war am Freitag, den 16. Oktober, von rund 1500 Polizisten geräumt worden. Die linke Szene hatte mit zahlreichen Aktionen gegen die Räumung protestiert. dpa/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.