Corona: Verwirrung um falsche Tests

Anzahl positiv getesteter Spieler steigt, aber auch die Fehlerquote

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Nur gut, dass Bayern München die vergangenen beiden Spiele auch ohne Serge Gnabry gewonnen hat, deutlich noch dazu. Vergangenen Dienstag war der Rekordmeister durch die Nachricht aufgeschreckt worden, der Nationalspieler habe sich mit dem Coronavirus infiziert. Nun aber scheint es, als sei da etwas schiefgelaufen beim Testen und der Analyse der Probe. Und nicht nur bei Gnabry: Helle Aufregung herrschte in den vergangenen Tagen auch in Heidenheim, Würzburg und bei Türkgücü München. Diese Dynamik macht dem Profifußball zu schaffen und zeigt einmal mehr die Anfälligkeit des Spielbetriebs in Zeiten einer Pandemie.

Gnabrys Fehlen in den Spielen gegen Atletico Madrid (4:0) und Eintracht Frankfurt (5:0) fiel nicht weiter auf, Trainer Hansi Flick reagierte daher am Samstag auch unaufgeregt, als er über den Fall sprach. »Es ist kein Grund zum Jammern«, betonte er, »es ist so, dass die Dinge so sind, wie sie sind, und das müssen wir so annehmen. Bei Gnabry war der Test heute Morgen zum zweiten Mal negativ und es kann auch sein, dass er einer der wenigen Fälle ist, die falsch positiv getestet wurden.«

Wenige Fälle? Beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim herrschte in den Tagen vor dem Spiel am Sonntag gegen den VfL Osnabrück ein großes Durcheinander. Zunächst hatte der Verein immerhin sechs positive Fälle vermeldet. Zwei weitere am Freitag und Samstag durchgeführte Testreihen ergaben dann negative Befunde. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt trainierten die Heidenheimer am Samstagnachmittag wieder. Zugleich gaben die Behörden grünes Licht für das Spiel gegen Osnabrück: Es endete 1:1.

Eine optimale Vorbereitung aber sieht anders aus. Die sechs positiven Fälle, teilte der Verein mit, seien wohl auf falsche Labortestergebnisse zurückzuführen. Ähnlich erging es auch Drittligist Türkgücü München. Dessen Spiel am Freitag beim FSV Zwickau wurde nach drei positiven Tests abgesagt, am Sonntag durfte die Delegation des Aufsteigers aber schon wieder aus der angeordneten Quarantäne: Türkgücü berichtete, das Labor habe mitgeteilt, dass die Befunde falsch gewesen seien.

Die voneinander abweichenden Befunde bei Türkgücü München sollen durch die »Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb« der Deutschen Fußball Liga (DFL) in den kommenden Tagen fachlich ausgewertet werden. Dazu werden wohl auch die Fälle bei den Würzburger Kickers gehören. Der Zweitliga-Aufsteiger berichtete am Samstagabend, die vermeintlichen Infektionen des Spielers Douglas sowie der Assistenztrainer Kurtulus Öztürk und Philipp Eckart hätten sich als »falsch positiv« herausgestellt.

Die Tests waren turnusmäßig am Freitag genommen worden - sie führten dazu, dass Douglas in Hamburg nicht eingesetzt werden konnte. Die Kickers verloren 1:3. Erst im Anschluss sei er vom zuständigen Labor mündlich darüber informiert worden, dass die Tests einen falschen Befund ergeben hätten, teilte der Verein mit. Dass etwas nicht stimmen konnte, dämmerte den Würzburgern bereits am Samstagvormittag, als Schnelltests bei Mannschaft, Trainern und Betreuern negativ ausgefallen waren. Auch die Würzburger Kickers setzen nun auf eine schnelle Aufklärung. Man habe »vollstes Vertrauen« in die Deutsche Fußball Liga und deren »Aufarbeitung des Vorgangs«. Agenturen/nd

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