• Politik
  • Corona und soziale Folgen

Linke drängt auf Vermögensabgabe für Superreiche

Studie: Mit erwarteten Einnahmen ließen sich Kosten der Corona-Krise finanzieren und Investitionen anschieben

  • Lesedauer: 2 Min.
Berlin. Die Linkspartei dringt auf eine Vermögensabgabe für Superreiche. «Es ist Zeit, dass sich die obersten Ein-Prozent fragen, was sie für dieses Land tun können, und nicht immer nur fragen, was dieses Land für sie tun kann», erklärte Linken-Fraktionsvize Fabio de Masi am Mittwoch in Berlin. Er verwies auf eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die eine solche Abgabe für angemessen hält.

Die Studie war von der Linksfraktion sowie der parteinahen Rosa-Luxemburg-Stiftung in Auftrag gegeben worden. Dabei gehe es um eine Abgabe auf Vermögen von Milliardären und Multi-Millionären mit hohen Freigrenzen für Betriebsvermögen. De Masi sprach von einer «moderaten und realistischen Belastung». Mit den von den Linken erwarteten Einnahmen von 310 Milliarden Euro ließen sich Kosten der Corona-Krise finanzieren und Investitionen in Ländern und Kommunen anschieben.

Dagegen lehnte de Masi eine Rückkehr zur Schuldenbremse, wie sie die Bundesregierung anstrebt, ab. «Damit drohen eine wirtschaftliche Vollbremsung und der Abriss des Sozialstaats», warnte der Linken-Politiker. Er kritisierte, «Milliardäre und Multi-Millionäre wie die Quandts und Klattens» hätten in den Monaten der Krise «eine Corona-Party in Deutschland gefeiert und »hunderte Millionen Euro Dividende aus BMW-Aktien gezogen«.

Auch die Geschäftsführerin der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Daniela Trochowski, warb für die Vermögensabgabe. »Jetzt, aber gerade nach der Krise ist die vollumfängliche Finanzierung eines guten Gemeinwesens zentrale Aufgabe staatlichen Handelns«, erklärte sie in Berlin. Die Studie des DIW habe gezeigt, »dass die vorgeschlagene Vermögensabgabe ein mögliches und richtiges Instrument ist, ein solches Gemeinwesen für alle Menschen in diesem Land zu ermöglichen«. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.