Es droht eine neue Eurokrise

Simon Poelchau über die Konjunkturprognose der EU-Kommission

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Die wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen von Corona werden Europa vermutlich noch lange nach dem Ende der Pandemie heimsuchen. Dies liegt nicht allein daran, dass die Wirtschaft länger als zunächst erhofft brauchen wird, um sich von dem Schock zu erholen, wie die EU-Kommission am Donnerstag bei der Vorstellung ihrer Prognose vorhersagte. Weitaus wichtiger als die Wirtschaftswachstumszahlen ist da der massive Anstieg der Staatsschulden in der Eurozone, mit dem Brüssel rechnet.

Schließlich wurden wie nach der Finanzkrise Milliarden in den Wirtschaftskreislauf gepumpt, damit die Konjunktur nicht noch mehr abschmiert. Dabei könnte der Schuldenstand in manch einem Land jetzt noch weitaus höher steigen als nach der Finanzkrise. So rechnet Brüssel etwa damit, das Griechenland dieses Jahr mit Schulden in Höhe von 207 Prozent der Wirtschaftsleistung abschließen wird. In Italien könnten es fast 160 Prozent sein, in Spanien rund 120 Prozent. Die Folge von Corona kann also eine neue Staatsschuldenkrise sein, die die letzte in den Schatten stellt.

Und dieser Spuk wird nicht schon 2022 wieder vorbei sein. So begann die Eurokrise erst 2010, also drei Jahre nachdem die ersten Banken bebten - und ganz vorüber ist sie eigentlich immer noch nicht.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -