Veränderung ist so nicht möglich

Lisa Ecke zum europäischen Tag der Lohnungleichheit

Alle Frauen in der Europäischen Union müssten vom 10. November bis zum Jahresende eigentlich ihre Lohnarbeit niederlegen. Denn für diese 51 Tage im November und Dezember bekommen sie sowieso kein Gehalt. Das geht aus Zahlen vom statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) hervor. Der europäische Tag der Lohngleichheit markiert den Tag, ab dem Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen, die die gleiche Arbeit verrichten, symbolisch nicht mehr bezahlt werden. 14,1 Prozent erhalten Frauen im Durchschnitt weniger. Und das, obwohl schon vor mehr als 60 Jahren der Grundsatz des gleichen Arbeitsentgelts in den Europäischen Verträgen verankert wurde. Und obwohl es laut Eurostat neun von zehn Europäer*innen für inakzeptabel halten, dass Frauen für die gleiche oder gleichwertige Arbeit schlechter bezahlt werden als Männer.

Dass die Lohnungleichheit sich trotzdem hält, hat viele Gründe. Offenbar reicht es nicht aus, an ein paar Stellschrauben zu drehen, um die sexistische Arbeitsentlohnung zu überwinden. Kostenfreie Kinderbetreuung oder bessere finanzielle Wertschätzung »sozialer« Berufe sollten nur erste Maßnahmen sein. Es bräuchte auch eine Debatte darüber, ob ein geschlechtergerechter Lohn so überhaupt möglich ist, und grundsätzlichere Lösungen.

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