Erdogan ist ein gefährlicher Kunde

Aert van Riel zu den deutschen Rüstungsexporten an die Türkei

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Bundesregierung orientiert sich in ihrer Rüstungsexportpolitik an den Grundsätzen des früheren Ministers Sigmar Gabriel. Der Sozialdemokrat hatte in seiner Zeit als Wirtschaftsressortchef verkündet: »Alles, was schwimmt, geht.« Er wollte lieber die Marine von Autokratien aufrüsten, anstatt ihnen Panzer zu liefern. Denn das Image der Bundesrepublik wird nachhaltig beschädigt, wenn mit Kettenfahrzeugen aus deutscher Produktion Aufstände bekämpft oder sie bei Angriffskriegen eingesetzt werden. So geschehen beim türkischen Überfall auf kurdische Gebiete in Syrien.

Aber auch im maritimen Bereich kann mit Kriegsmaterial viel Unheil angerichtet werden. Wer das bestreitet, ist entweder weltfremd oder ein Zyniker. Wegen ihres Streits um Gasvorkommen im Mittelmeer hatten unter anderem Griechenland und die Türkei zuletzt Kriegsschiffe in die Ägäis entsandt. Die Bundesregierung sollte daraus die notwendigen Konsequenzen ziehen und alle Rüstungsexporte an das Regime in Ankara einstellen. Alles, was den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und seine Helfershelfer daran hindert, die eigenen Großmachtfantasien auszuleben, hilft dem Frieden. Die Interessen der deutschen Rüstungsindustrie müssen dahinter zurückstehen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.