• Berlin
  • Impfung gegen Covid-19

20.000 Berliner sollen täglich geimpft werden

Senat plant Errichtung von sechs Zentren, in denen zuerst die Risikogruppen eine Versorgung erhalten

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 3 Min.

Die Zeit drängt. Es bleiben nur wenige Wochen, um die nötigen Vorbereitungen für Massenimpfungen gegen Covid-19 in Berlin zu treffen. Aktuell besichtigt deshalb ein Team um den ehemaligen Berliner Feuerwehr-Chef Albrecht Broemme geeignete Gebäude in der Stadt, in der die geplanten Impfzentren untergebracht werden könnten. Insgesamt sechs solcher Orte mit jeweils 
15 Plätzen zum Impfen will der Senat einrichten, damit besonders vom Covid-19 bedrohte Bevölkerungsgruppen in der ersten Phase geschützt werden können.

»Wenn einer der Impfstoffe geliefert wird, wollen wir in der Lage sein, mit den Impfungen beginnen zu können«, erklärte Gesundheitsstaatssekretär Martin Matz (SPD) am Dienstag nach der Senatssitzung im Roten Rathaus. Demnach bereitet sich Berlin darauf vor, dass zunächst 400 000 Menschen in der Stadt geimpft werden sollen. Mit den vorgesehenen Kapazitäten könnten täglich bis zu 20 000 Menschen, so Matz, eine Schutzimpfung gegen eine Erkrankung mit der Lungenseuche erhalten.

Damit die Impfung wirkt, müssen sich Menschen innerhalb von drei Wochen zwei Mal impfen lassen. Der Senat hat auch bereits besondere Tiefkühlschränke über den Krankenhauskonzern Vivantes geordert, um an einem zentralen Ort jenen Impfstoff lagern zu können, der eine Temperatur von minus 80 Grad benötigt. Was das für die Schutzimpfung benötigte Personal angeht, befindet sich der Senat in Gesprächen mit der Kassenärztlichen Vereinigung. Auch mit der Bundeswehr und Hilfsorganisationen laufen Verhandlungen, wie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die nötigen Arbeitsschritte eingebunden werden könnten. Wenn Risikogruppen wie ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen geschützt sind, sollen sich in einer zweiten Welle auch andere Bürgerinnen und Bürger impfen lassen können. Diese Impfungen werden dann allerdings auf die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte übertragen.

Angesichts der steigenden Zahlen in den Krankenhäusern und der weiterhin hohen Zahl der Neuinfektionen in Berlin beschäftigte sich der Senat am Dienstag auch erneut mit den Kapazitäten für Krankenhausbetten, in denen Covid-19-Patientinnen und -Patienten behandelt werden können. Derzeit liegt die Auslastung der Intensivbetten in den Krankenhäusern bei 21 Prozent. Rot-Rot-Grün will angesichts dieser Lage einen Beschluss der Messegesellschaft herbeiführen, um das Behelfskrankenhaus auf dem Messegelände nicht wie ursprünglich geplant bereits zum Ende des Jahres zurückgegeben, sondern den Vertrag dafür bis Ende Juni 2021 verlängern. Im Februar soll laut Gesundheitsstaatssekretär Matz erneut überprüft werden, ob die Messehallen eventuell doch früher geräumt werden können.

Wie sich das Infektionsgeschehen weiter entwickelt, hängt auch von der Wirksamkeit der Maßnahmen ab, die der Senat verhängt hat. Vor dem Verwaltungsgericht scheiterten am Dienstag eine Reihe von Klägern, unter anderem aus dem Gastrobereich, die die Schließung ihrer Geschäfte aufheben lassen wollten. »Das Urteil des Verwaltungsgerichts begrüßen wir«, betonte Gesundheitsstaatssekretär Matz. Die Schließung gastronomischer Betriebe halte der Senat für notwendig.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.