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Neue Wohnung, neue Geräusche. Es ist ja immer ein Risiko, in eine neue Wohnung zu ziehen. Was erwartetet einen da? Lärmende, kettenrauchende, auf dem Balkon kniffelnde Nachbarn, die jede Nacht Sex haben? Nach meinem kürzlichen Umzug steht auf der Pro-Liste: Die ältere Frau über mir hat keinen so lauten Bass und kifft auch nicht den ganzen Tag wie meine letzten Nachbarn. Auf der Kontra-Liste steht: Die Heizungsrohre knacken unregelmäßig in allen Ecken des Zimmers. Und durch die Küchenwand kann ich immer hören, wenn die Nachbarn ihre Kaffeebohnen mahlen. Immerhin: Der Junge von nebenan hat aufgehört, Klavier zu spielen. Und der Hund von unten bellt glücklicherweise nur einmal am Tag. Was ich noch nicht herausgefunden habe: Woher der laute Rumms rührt, der mich allmorgendlich weckt, und so klingt, als würde jemand aus dem Bett fallen. Die Geräusche haben auch ihr Gutes: So weiß ich wenigstens, dass kein Meteorit auf die Erde gestürzt ist und alle Menschen unter sich begraben hat, während nur ich überlebt habe. Das ist doch auch was. jot
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