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Die größte Bierdeckelsammlung
Simon Poelchau über Merz’ Griff nach dem Wirtschaftsministerium
Man bräuchte wohl die größte Bierdeckelsammlung der Welt, um auf diesen Untersetzern alle Zitate zusammentragen zu können, die beweisen, wie mikroskopisch klein die soziale Seite des Friedrich Merz ist - wenn es sie überhaupt gibt. Nach diesem Wochenende ist die Welt um noch ein Zitat reicher, mit dem er sich auch als besonders empathielos erweist. Schließlich richtet es sich nicht gegen ein abstraktes Andere, in das sich der gescheiterte Möchtegern-CDU-Chef bekanntlich ohnehin nicht hineinversetzen kann.
Seine Aussage richtete sich also mal nicht gegen Frauen, Homosexuelle, Geflüchtete, ALG2-Bezieher*innen oder Normalsterbliche. Nein, mit seinem nach seiner Niederlage ausgesprochenem »Angebot«, sofort Bundeswirtschaftsminister werden zu können, griff er ohne Vorwarnung und Skrupel seinen Parteigenossen Peter Altmaier an, der eben jenes Amt bekleidet und es Merz nach dessen Willen gefälligst überlassen sollte.
Natürlich konnte die Kanzlerin nicht anders, als diesen Affront - auch gegen sie selbst - sofort zurückzuweisen. Man ist deswegen fast versucht, »Danke, Merkel!« zu sagen. Denn sie hat uns damit Merz als Wirtschaftsminister vorerst erspart. Zwar ist auch Altmaier ein Unternehmerlobbyist mit Ministerposten, doch ist er wenigstens nicht so ambitioniert wie Merz.
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