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Wärme spenden im Kinderhospiz
Teil 8 unserer Serie über Menschen in Berufen, die die Coronakrise besonders trifft
Seit anderthalb Jahren arbeitet Elisabeth Wald als Heilerziehungspflegerin im Kinderhospiz Sonnenhof in Berlin-Niederschönhausen. Es sei eine »erfüllende Aufgabe« und es mache ihr »bei aller Traurigkeit« auch Freude, sagt sie. Denn sie begleitet schwerst- und unheilbar kranke Kinder und Jugendliche und deren Familien. Es ist ein schönes Gefühl, hier Gutes zu tun. »Es ist für die Kinder besser, als im Krankenhaus zu sterben«, weiß die 31-Jährige.
Anders als in einem klassischen Hospiz geht es im Sonnenhof nicht ausschließlich darum, Menschen die letzte Tage zu pflegen, bis sie sterben. Aufgenommen werden auch Kinder und Jugendliche, die an einer unheilbaren Krankheit leiden, die ihr Leben verkürzt, die aber nicht akut vom Tod bedroht sind. Sie werden für eine Weile allein oder mit Eltern und Geschwistern aufgenommen. So können sie sozusagen Urlaub machen, einer niederdrückenden Situation entkommen. Die Eltern werden dann bei der Pflege des kranken Kindes entlastet und können sich wieder mehr einander und den Geschwistern zuwenden, die sonst zu kurz kommen.
Beim Besuchsrecht gibt es momentan kaum Einschränkungen durch die Coronakrise. Besucher ohne Erkältungssymptome müssen sich lediglich im Eingangsbereich einem Schnelltest unterziehen. Schon nach 15 Minuten lasse sich ein Ergebnis ablesen, erläutert Wald. Ist das Ergebnis negativ, dürfen die Besucher - natürlich nur mit Maske - zu ihren Angehörigen. Aber das Kinderhospiz leidet in anderer Hinsicht unter der Coronakrise. Kleine Kinder müssen in den Arm genommen werden. Sie brauchen die Wärme. Doch die sieben Heilerziehungspflegerinnen und die Krankenschwestern und -pfleger, die hier arbeiten, dürfen jetzt nur mit FFP2-Maske und im Schutzkittel an die Patienten heran.
Gehen sie von einem Zimmer ins andere, müssen sie immer an eine besonders gründliche Desinfektion denken. Die Masken erschweren die Kommunikation, weil wichtige Teile des Gesichts verdeckt sind. Abstand halten bedeutet: Nicht alle Kollegen können beim Schichtwechsel zur Dienstübergabe kommen. Ein Raum, der groß genug wäre, steht nicht zur Verfügung. Das erschwert die Absprachen. Das Mittagessen wird allein eingenommen. »Das ist einsam«, sagt Wald. »Das macht was mit den Menschen.«
Dass Kittel und Handtücher jetzt häufiger gewechselt werden, sorgt für mehr Wäsche. Da ist es gut, dass Ehrenamtliche bei der Hauswirtschaft und in anderen Bereichen helfen. Im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 wurde sicherheitshalber auf den Einsatz der Ehrenamtlichen verzichtet. Jetzt im zweiten Lockdown machen die Helfer einen Schnelltest, wenn sie eintreffen. Aber Ausflüge mit den Kindern unternehmen, ihnen noch ein paar schöne Erlebnisse im Zoo oder auf einem Bauernhof verschaffen, das geht derzeit leider nicht, bedauert Wald. Selbst wenn die Kinder auf dem Freigelände in Niederschönhausen miteinander herumtollen, sind sie angehalten, eine Maske zu tragen. Verrutscht diese, müssen Wald und ihre Kollegen ermahnen. Das ist anstrengend.
Das von der Björn-Schulz-Stiftung betriebene Kinderhospiz finanziert sich durch Zahlungen der Krankenkassen, jedoch zusätzlich zu einem nicht unbeträchtlichen Teil aus Spenden. Auch da bereitet die Coronakrise Probleme. Sommerfest, Christkindlmarkt und Tage der offenen Tür, bei denen gewöhnlich Spenden eingenommen werden, waren in der Pandemie nur eingeschränkt oder gar nicht möglich. Um die Krise zu bewältigen, rufen sie daher zu Spenden auf
Björn Schulz Stiftung, Wilhelm-Wolff-Straße 38 in 13156 Berlin, Tel.: (030) 39 89 98 50, Bank für Sozialwirtschaft, DE34 1002 0500 0001 1456 00
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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