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Erst lockern, wenn es wirklich passt
Robert D. Meyer will eine andere Debatte über Corona-Maßnahmen
Der Unionsvize im Bundestag Georg Nüßlein fordert, dass es nach dem formalen Auslaufen der aktuell geltenden Corona-Maßnahmen am 14. Februar definitiv Lockerungen geben müsse. Über das Verständnis des CSU-Politikers von Pandemiebekämpfung sagt dies einiges aus.
Nüßlein begreift auch nach über einem Jahr Coronakrise nicht, dass sich ein Virus nicht für politisch gesetzte Fristen interessiert. Natürlich klingt ein konkretes Datum für ein Ende dieser Dauerbelastung verführerisch. Es wirkt wie der erste Lichtstreif am Horizont nach einem langen Winter. Tatsächlich aber nährt das Gefeilsche um Stichtage eine falsche Hoffnung: Den Glauben, Politiker*innen könnten per Beschluss eine Krankheit für besiegt erklären.
Wer etwas gegen wachsende Ungeduld tun will, sollte nicht mit einem Datum, sondern wissenschaftlichen Kriterien argumentieren. Die Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenz, der R-Wert, die Auslastung der Krankenhäuser und Erkenntnisse über die Gefahr von Virusmutationen sind verlässliche Gradmesser. Erst wenn die Mehrheit der Wissenschaftler*innen sagt, dass diese Parameter eine Öffnung zulassen, sollte politisch gehandelt werden. Passiert dies zu früh, bräuchte es schlimmstenfalls ein erneuten Shutdown. Da ist es doch besser, jetzt noch etwas länger durchzuhalten.
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