- Kommentare
- Verkehrswende
Ungedeckte Schecks bei der Bahn
Nicolas Šustr über fehlende Kapazität für die Verkehrswende
»Starke Schiene«, »Deutschlandtakt«, »i2030« – die Investitionsprogramme und geplanten Angebotsoffensiven von Bund und Ländern im Schienennetz versprechen viele Verbesserungen im Fern- und Regionalverkehr. Doch bei Licht betrachtet sind diese Programme vor allem ungedeckte Schecks. Um sie umzusetzen, sind Hunderte Milliarden Euro Investitionen notwendig. Denn die Pläne sind mit Blick auf das, was in den letzten Jahrzehnten passiert ist, kühn. Einen neuen Fernverkehrstunnel für Frankfurt am Main und auch einen für Hamburg durch den Morast unter der Alster empfehlen die Planer. Dazu viele neue ICE-Strecken, Gleise, Weichen und die flächendeckende Erneuerung der teilweise 100 Jahre alten Stellwerkstechnik. Und da haben wir noch gar nicht über den Güterverkehr gesprochen.
Nach jetzigem Stand droht allerdings nicht, dass die ganze versprochene Bahnherrlichkeit in absehbarer Zeit bezahlt werden werden muss. Denn momentan gibt es nicht einmal ansatzweise ausreichend Planungspersonal, um aus den Plänen auch Projekte mit Baurecht zu machen. Ohne eine Offensive von Bund und Ländern wird das also nichts. Ein Anfang wäre es schon mal, die Spitzen der Verkehrsressorts kompetent zu besetzen. Das ist derzeit weder im Bund noch im Land Berlin der Fall.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.