Impfgipfel ohne Antworten
Opposition, Verbände und Wirtschaft zeigen sich enttäuscht über fehlenden Plan
Berlin. Opposition und Verbände haben sich enttäuscht über die Ergebnisse des sogenannten Impfgipfels gezeigt. Vertreter von Linken, FDP, Grünen und Patientenschützer kritisierten unter anderem, dass die Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu wenig konkrete Ergebnisse gebracht hätten. Aus der Wirtschaft kam Kritik wegen fehlender Perspektiven für einen Weg aus dem Lockdown.
Nach dem mehrstündigen Gespräch mit den Ministerpräsidenten der Länder, Pharmavertretern, Vertretern der EU-Kommission und Experten hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montagabend das Ziel bekräftigt, allen Bürgern bis zum Ende des Sommers am 21. September ein Impfangebot zu machen. Hinzugefügt hatte sie aber auch: »Ich glaube, wir haben heute da auch ein Stück Realismus reinbringen können. Weil Wunder werden da jetzt nicht passieren.« In einem »nationalen Impfplan« sollen künftig von Bund und Ländern bestimmte Annahmen angepasst werden, um Mengen beim Impfstoff vorab besser abschätzen zu können. Bis in den April hinein rechnet Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit »harten Wochen der Knappheit« beim Impfstoff.
Russland kann derweil bei der Impfstoffentwicklung Erfolge vorweisen. Der russische Corona-Impfstoff Sputnik V ist laut einer Studie zu mehr als 90 Prozent wirksam. Nach der am Dienstag von der renommierten britischen Fachzeitschrift »The Lancet« veröffentlichten Untersuchung schützte das Vakzin in der dritten Phase der klinischen Studien 91,6 Prozent der Probanden vor einer Covid-19-Erkrankung. Russland hatte bereits im Dezember damit begonnen, Risikogruppen mit Sputnik V zu impfen und im Januar seine großangelegte Impfkampagne gestartet. nd/Agenturen Seite 4
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