Ein Teenager läuft allen davon
Beim WM-Sieg des Österreichers Johannes Lamparter sind die deutschen Kombinierer chancenlos
Erstmals seit 1999 stand im Wettkampf von der Großschanze somit kein Deutscher auf dem Podest. »Wir haben heute einfach an der Schanze Fehler gemacht, und das ist bestraft worden«, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch: »Immerhin haben wir das Optimale rausgeholt, die Mannschaft hat Herz gezeigt.« Wie schon sechs Tage zuvor von der Normalschanze reichte es somit auch im zweiten Einzel nicht für eine Medaille. Auch das war der deutschen Mannschaft zuletzt 1999 passiert.
Eine Klasse für sich war überraschend der junge Lamparter, der nach einem Traumflug auf 138 Meter auch in der Loipe die Konkurrenz in Schach hielt und 37 Sekunden vor Topfavorit Jarl Magnus Riiber aus Norwegen ins Ziel kam. »Ich wollte das Tempo von Anfang an hoch halten, das ist mir sehr gut gelungen. Ich bin unglaublich glücklich, dass ich als Weltmeister hier stehen darf«, sagte Lamparter. Bronze ging an den Japaner Akito Watabe. Der 19-jährige Lamparter ist damit jüngster Weltmeister seit dem Norweger Trond Einar Elden im Jahr 1989.
Das erfolgsverwöhnte deutsche Team hatte schon am Vormittag auf der Schanze alle Medaillenchancen verspielt. Im Langlauf wurde zwar Boden gutgemacht, hinter Frenzel war aber mehr als Rang fünf für Fabian Rießle und Platz 15 für Vinzenz Geiger nicht drin. »Im Endeffekt ist es egal, ob Vierter oder Zehnter«, sagte Rekordweltmeister Frenzel: »Bei einer WM geht es um die Medaillen. Und da war nach dem Springen schon klar, dass nichts mehr drin sein wird.« Letzter Wettbewerb am Samstag wird der Teamsprint, dort wollen Frenzel und Rießle ihren Titel verteidigen.SID/nd
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