- Kommentare
- Krankenpflege
Chronisches Systemversagen
Lisa Ecke über die Jobflucht der Krankenpflegekräfte
Es ist kein Wunder, dass es einen enormen Fachkräftemangel in der Krankenpflege gibt. Kurzfristige Änderung der Schichten, Patienten in Akkordzeit abarbeiten müssen, dazu Nacht- und Wochenenddienste und ein niedriges Gehalt. Obendrauf jetzt noch ein erhöhtes Risiko an Covid-19 zu erkranken und noch mehr Stress, der laut dem Weltbund der Krankenschwestern und Pfleger während der Coronakrise eine »Massentraumatisierung« bewirkt hat. All dies trägt nicht grade dazu bei, dass Menschen den Job ausüben »wollen«. Laut dem Weltpflegebund sind immer mehr Krankenpflegekräfte am Ende ihrer Kräfte und möchten den Job wechseln.
Bereits zu Beginn der Pandemie habe es laut Weltverband einen Mangel von sechs Millionen Pflegekräften gegeben, aktuell werden es immer mehr. Die Chance, eine weltweite Pandemie dafür zu nutzen, den Beruf durch bessere Arbeitsbedingungen angenehmer zu gestalten, wurde nicht genutzt. Wie oft wurde doch von unterschiedlichsten Seiten bekundet, die Wertschätzung der Pflegekräfte würde jetzt neuen Antrieb bekommen. Passiert ist bis auf einen kleinen finanziellen »Bonus« nichts. Wie viele Menschen wohl noch den Pflegeberuf aufgeben müssen, damit sich an der Finanzierung von Krankenhäusern etwas ändert?
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.