- Politik
- Corona-Newsblog
+++ EU-Kommissionsvize räumt Versäumnisse bei Impfstoffstrategie ein +++
Der Newsblog zur Coronakrise - Sonntag, 14. März 2021: +++ Intensivmediziner besorgt über Mangel an Pflegepersonal +++ EVP-Fraktionschef fordert Exportstopp für AstraZeneca ++++
Berlin. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat 10.790 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Das sind 2687 Fälle mehr als am Sonntag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Vergleich zum Vortag auf 79 von 76,1. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
70 Menschen sind in den vergangenen 24 Stunden in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 73.371. Insgesamt wurden bislang mehr als 2,569 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.
Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann
+++ Intensivmediziner besorgt über Mangel an Pflegepersonal +++
Berlin. Intensivmediziner und Pflegeexperten warnen vor einer massiven Verschärfung des Personalmangels auf den Intensivstationen. »Die Krise der deutschen Pflege hat sich durch die Corona-Pandemie jetzt noch einmal erheblich verschärft und wird sich weiter verschärfen«, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Montag.
»Wir müssen die Flucht aus dem Pflegeberuf unbedingt stoppen«, mahnte Marx. In der beginnenden dritten Welle der Corona-Pandemie hielten die Pflegenden derzeit aus Pflichtgefühl noch durch. Die Frage sei aber, was danach komme. Einer aktuellen Umfrage zufolge trage sich derzeit fast jeder dritte Pflegende mit dem Gedanken, aus dem Beruf auszusteigen.
+++ EU-Kommissionsvize räumt Versäumnisse bei Impfstoffstrategie ein +++
Berlin. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, hat Versäumnisse bei der Corona-Impfstoffstrategie der Europäischen Union eingeräumt. »Es stimmt, dass bei der Bestellung der Impfstoffe sowohl in Brüssel als auch in den Mitgliedstaaten Fehler gemacht wurden«, sagte Timmermans dem »Tagesspiegel am Sonntag«. Er kündigte seine Bereitschaft an, am Ende der Pandemie Bilanz zu ziehen. »Dann können wir ja sehen, was wir falsch und was wir richtig gemacht haben«, sagte er der Zeitung. In der jetzigen Situation gehe es aber darum, »dass ganz Europa Impfstoff bekommt«, mahnte Timmermans. Er verstehe »den Anspruch der Bürgerinnen und Bürger, dass wir den Impfstoff schnellstens liefern müssen.«
+++ Lockdown kostet Wirtschaft im ersten Quartal 50 Milliarden Euro +++
Berlin. Der Corona-Lockdown kostet die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres 2021 rund 50 Milliarden Euro. Insgesamt beläuft sich der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts durch die Corona-Krise demnach auf bislang 250 Milliarden Euro. »Die Corona-Krise war und ist ein Schock für die deutsche Wirtschaft, der seinesgleichen sucht«, sagte IW-Direktor Michael Hüther. Die Hilfspakete der Bundesregierung und das Kurzarbeitergeld hätten noch schlimmere Folgen abwenden können. »Allerdings haben die Auszahlungen der Hilfen lange, teilweise zu lange, auf sich warten lassen«, kritisierte er.
+++ EVP-Fraktionschef fordert Exportstopp für AstraZeneca +++
Berlin. Der Fraktionschef der konservativen EVP im EU-Parlament, Manfred Weber (CSU), fordert einen Exportstopp für alle in der EU produzierten Impfstoffdosen des britisch-schwedischen Impfstoffherstellers AstraZeneca, solange dieser seine Zusagen nicht erfülle. »Es entsteht der Eindruck, dass andere Länder gegenüber der EU bevorzugt werden«, sagte Weber der »Welt am Sonntag«. Zuvor hatte AstraZeneca erneut Lieferkürzungen für die EU angekündigt.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.