Werbung

20 Euro im Monat mehr für Schutz

Claudia Krieg will eine klare Haltung zur Situation in der Pflege

  • Claudia Krieg
  • Lesedauer: 2 Min.

Die ambulanten Dienste konnten bei der Gesundheitsverwaltung rückwirkend zum 1. April 2020 pro Monat 20 Euro für »zusätzliche Pflegemittel« beantragen. Gemeint ist Schutzausrüstung. Wer um die letztjährigen Preise für medizinische Masken weiß, weiß auch, dass man damit nicht weit kommen konnte. Ein weiteres Beispiel für fehlenden Realitätssinn einer Verwaltung, die in Berlin für die Menschen und ihre Gesundheit zuständig ist.

Viele Menschen, die sich als fit und gesund wahrnehmen und mit Pflege, egal ob stationär oder häuslich, nichts zu tun haben, können sich nicht vorstellen, wie sehr man unter Druck steht, wenn man zu denjenigen gehört, die eine Infektion mit Covid-19 aufgrund ihres Alters oder einer Vorerkrankung sehr fürchten müssen - oder zu denjenigen, die sie versorgen. Eine Pflegesenatorin muss das aber können.

Dilek Kalayci (SPD) ist seit einem Jahr damit beschäftigt, immer wieder zu versichern, dass man seitens des Berliner Senats alles in der Macht Stehende tue, um die Pandemie und vor allem die Last der Pflegebedürftigen und Pflegenden zu bewältigen. Das reicht aber nicht. Man muss auf die Menschen zugehen, für die diese Situation immens bedrohlich ist und die Tippelschritte wie große Gesten hilflos mit ansehen müssen, die Bundesregierung und auch die Pflegesenatorin immer wieder vollführen. Noch dazu kommen viele aus ihrer Notlage gar nicht heraus, um Hilfe und Unterstützung zu suchen, geschweige denn in Anspruch zu nehmen. Proaktive Pflegepolitik, zumal in einer Krise des Gesundheitssystems, darf deshalb nicht von Schweigen und Beschwichtigung geprägt sein, sie muss signalisieren: Wir geben uns nicht zufrieden, solange nicht ausreichend Schutz und Sicherheit besteht. Hier klafft seit einem Jahr eine Lücke, viele Fragen werden nicht beantwortet. Das vertieft Unsicherheit und Angst, statt sie abzubauen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -