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Schüsse bei Festnahme in Chemnitz: War es ein Rechtsextremer?
Antifa-Recherchen legen nahe, dass es sich bei dem Mann um ein Mitglied von »Pro Chemnitz« handelte
Berlin. Nach einem Schusswechsel bei einer Festnahme eines 33jährigen Mannes am Samstag in Chemnitz legen Antifa-Recherchen nahe, dass es sich um einen Mann aus der rechtsextremen Szene handelt, der sich auch bei »Pro Chemnitz« - eine Bürgerbewegung und rechtspopulistische Wählervereinigung - engagierte. Nach Informationen des Magazins »Der rechte Rand« gibt es glaubwürdige, langjährige Recherchen von zwei Gruppen, die den Mann anhand veröffentlichter Details über die Festnahme identifizieren könnten. Dies bestätigte ein Redaktionsmitglied des Magazins gegenüber »nd«.
Die Deutsche Presseagentur (dpa) hatte am Montag berichtet, dass die Polizei davon ausgehe, dass sich die Ermittlungen noch eine Weile hinziehen werden. Bei den Ermittlungen würden alle Beteiligten gehört - auch der Mann, der schwer verletzt wurde, so eine Polizei-Sprecherin zur dpa. Zwei Polizisten hatten sich bei dem Einsatz leicht verletzt. In dem Bericht wurde jedoch nicht erwähnt, dass es sich um einen Mann aus der rechtsextremen Szene handelte.
Die Polizei bestätigte auch gegenüber »nd«, dass der Mann wegen eines Haftbefehls aufgesucht wurde. Dabei soll er aus der Wohnung heraus auf die Beamten geschossen haben, die Beamten erwiderten das Feuer. Die Waffe des Mannes sei dem Landeskriminalamt übergeben worden. Den Spezialisten zufolge soll es sich um eine Schreckschusswaffe handeln. Das Engagement bei »Pro Chemnitz« wollte die Polizei-Sprecherin gegenüber »nd« jedoch nicht bestätigen. Der Polizei lägen diese Kenntnisse noch nicht vor. nd
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