- Kommentare
- Antony Blinken
Der Hegemon bestimmt
Alexander Isele über Bidens »Amerika ist zurück«
Keine Zeit zu verlieren hat Antony Blinken bei dem Projekt, die Welt im Sinne der USA zu gestalten - ob die Welt will oder nicht. Beim ersten persönlichen Treffen als US-Außenminister mit seinem deutschen Amtskollegen kam er direkt zur Sache: Das Festhalten Deutschlands an Nord Stream 2 spiele Russland in die Hände, das Projekt einer Gaspipeline aus Russland müsse gestoppt werden, ließ er Heiko Maas wissen.
Der neue US-Präsident Joe Biden hat seit seinem Amtsantritt mehrfach versprochen: »Amerika ist zurück.«Tatsächlich sind die USA wieder dem Pariser Klimaabkommen beigetreten und bleiben auch in der Weltgesundheitsorganisation, Partner werden wieder besucht und mit mehr oder wenigen netten Worten gepäppelt. Als Gegengewicht gegen die autokratischen Staaten China und Russland will Biden gar einen globalen Gipfel für Demokratie abhalten.
Die Drohungen gegen Deutschland wegen der Gaspipeline passen allerdings nicht zu den hehren Ansprüchen an ein demokratisches Miteinander. Aber auch damit sind die USA wieder zurück: Was der Hegemon wollte, dem mussten sich Partner und Verbündete schon in der Vergangenheit beugen.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.