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Ohne Lobby
Lisa Ecke über die steigende Anzahl von Drogentoten
Die Pandemie kann der organisierten Kriminalität nichts anhaben, der Schmuggel von Kokain und Heroin funktioniert unbeirrt von Lockdowns, zeitweiligen »Grenzschließungen« und verstärkten Kontrollen. So gab es 2020 einen enormen Anstieg von Drogentoten. In Deutschland sind 1581 Menschen durch illegale Drogen umgekommen, 13 Prozent mehr als 2019. Betroffen waren nicht nur Konsumenten von Opiaten wie Heroin, rasant angestiegen sind vor allem Todesfälle in Verbindung mit den Leistungsdrogen Kokain und Crack. Gründe sind sicher die zusätzlichen emotionalen Belastungen durch die Pandemie, mehr Einsamkeit und zeitgleich zunehmende Existenzängste sowie steigender Leistungsdruck. Aber auch die weggefallenen Hilfsangebote für Suchterkrankte werden eine bedeutende Rolle beim starken Anstieg der Zahl von Drogentoten gehabt haben.
Angebote wie offene Tagesaufenthalte und Selbsthilfegruppen waren nicht oder nur stark eingeschränkt möglich, es gab weniger persönliche Begleitung. Suchterkrankte haben keine Lobby, sie sind den durch die Illegalität verursachten Qualitätsschwankungen der Drogen ausgesetzt. Die Einschränkung der Hilfsangebote fand keine Beachtung. Die 1581 Menschen sind daher auch die vergessenen Todesopfer der Pandemie.
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