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+++ Neue Corona-Variante in Angola entdeckt +++
Der Newsblog zur Coronakrise - Donnerstag, 01. April 2021: +++ Gericht: Schuhgeschäfte in Bayern dürfen öffnen +++ Frankreich schließt Schulen und Geschäfte +++
Johannesburg. In Afrika ist laut der panafrikanischen Gesundheitsbehörde Africa CDC eine neue Corona-Variante registriert worden. Sie sei bei Reisenden aus Tansania in Angola entdeckt worden, teilte der Leiter der Africa CDC, John Nkengasong, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit. Die neue Variante weise bis zu 40 Mutationen auf. »Das ist sicherlich eine Variante, die Anlass zur Sorge gibt«, sagte er. Das ostafrikanische Tansania hat seit Mitte vergangenen Jahres keine Daten über Covid herausgegeben. Auch aktuell gebe es keine Informationen zur genauen Zahl der Fälle dort, so die CDC.
+++ Gericht: Schuhgeschäfte in Bayern dürfen öffnen +++
München. Schuhgeschäfte in Bayern dürfen auch in Gebieten mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von über 100 öffnen. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) habe am Mittwoch entschieden, dass Schuhgeschäfte zu den für die tägliche Versorgung unverzichtbaren Ladengeschäften gehörten, teilte ein Sprecher am Donnerstag mit.
Zur Begründung verwies der für das Infektionsschutzrecht zuständige 20. Senat darauf, dass Schuhgeschäfte für die Versorgung der Bevölkerung eine vergleichbar gewichtige Bedeutung hätten wie etwa Buchhandlungen, Geschäfte für Babybedarf, Bau- und Gartenmärkte, Blumenläden oder Versicherungsbüros, die nach der geltenden Regelung ausdrücklich geöffnet sein dürfen. Gegen den Beschluss gibt es keine Rechtsmittel. Der »Spiegel« hatte zuvor über den Beschluss berichtet.
+++ Frankreich schließt Schulen und Geschäfte +++
Paris. Im Kampf gegen Corona hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron Beschränkungen landesweit verschärft und Schulschließungen angekündigt. Im Monat April sei »eine zusätzliche Anstrengung« aller nötig, sagte der 43-Jährige am Mittwochabend in einer Fernsehansprache. Premierminister Jean Castex will sich an diesem Donnerstag (ab 09.00 Uhr) in beiden Häusern des Parlaments der Debatte stellen. In der Nationalversammlung und im Senat sind auch Abstimmungen geplant, deren Ergebnisse für die Regierung jedoch nicht bindend sind.
Von Karsamstag an werden in ganz Frankreich vier Wochen lang nicht lebensnotwendige Läden geschlossen bleiben. Nach Angaben aus dem Wirtschaftsministerium sind rund 150 000 Geschäfte betroffen. Bisher gab es diese Einschränkungen schon in Teilen des Landes. Außerdem gibt es auch tagsüber strenge Bewegungseinschränkungen - so dürfen sich die Menschen etwa für Spaziergänge oder Sport nicht weiter als zehn Kilometer von ihrer Wohnung fortbewegen. Weiter gilt landesweit eine abendliche Ausgangssperre nach 19.00 Uhr. Nach Ostern werden die Schulen mindestens für drei Wochen geschlossen sein: zunächst gibt es eine Woche lang Distanzunterricht, gefolgt von zwei Wochen Frühlingsferien für alle. Der Präsenzunterricht soll danach schrittweise wieder anlaufen.
+++ Armut in Argentinien steigt in Corona-Krise kräftig an +++
Buenos Aires. In der Corona-Pandemie hat die Armut in Argentinien deutlich zugenommen. In dem einst reichen Land leben inzwischen 42 Prozent der Menschen unter der Armutsgrenze, wie die Statistikbehörde Indec bei der Vorstellung der Daten für das zweite Halbjahr 2020 am Mittwoch mitteilte. Das sind 6,5 Prozentpunkte mehr als im Vergleichzeitraum ein Jahr zuvor. 10,5 Prozent der Menschen leben demnach in extremer Armut - 2,5 Prozentpunkte mehr als im zweiten Semester 2019. Mit 57,7 Prozent leben mehr als die Hälfte der Kinder bis 14 Jahren in Armut. »Fast zwei Millionen Kinder leben in extremer Armut. Das bedeutet, sie leiden immer wieder Hunger«, sagte Ianina Tuñon von der Päpstlichen Katholischen Universität Argentiniens (UCA) im Fernsehen.
Um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen, hatte die Regierung im vergangenen Jahr über Monate hinweg strenge Ausgangsbeschränkungen erlassen. Die harten Restriktionen trafen auch die Wirtschaft, vor allem informell Beschäftigte konnten lange Zeit nicht ihrer Arbeit nachgehen. Das wirtschaftlich stark angeschlagene Land steckt seit 2018 in einer Rezession. Die Inflationsrate lag in der zweitgrößten Volkswirtschaft Südamerikas im vergangenen Jahr bei 36,1 Prozent. Das Land leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Die Landeswährung Peso wertet immer weiter ab, der Schuldenberg wächst ständig.
+++ Brasilien: 3869 Todesfälle und neue Corona-Variante +++
Brasília. Inmitten einer Regierungskrise und einer außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie hat Brasilien wieder einen Tageshöchstwert bei den Corona-Toten registriert und nähert sich der Marke von 4000 Toten innerhalb von 24 Stunden. 3869 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 in diesem 24 Stunden-Zeitraum meldete das Gesundheitsministerium in Brasília am Mittwochabend (Ortszeit).
Am Dienstag erst hatte Brasilien 3780 Corona-Tote an einem Tag erfasst. »Wenn die Situation nicht kontrolliert wird - sich die Leute am Riemen reißen und die Regierung mehr impft -, dann können wir 5000 erreichen«, sagte die Biochemikerin Fabiana Carneiro von der Bundesuniversität Rio de Janeiro in Duque de Caxias der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die Nachlässigkeit vieler Brasilianer.
Insgesamt sind in Brasilien 321 515 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, mehr als 12,7 Millionen Menschen haben sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Nur in den USA sind die Zahlen höher. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so groß wie Deutschland. Wissenschaftler der Forschungseinrichtung »Instituto Butantan« identifizierten in der Stadt Sorocaba in der Nähe von São Paulo eine neue Variante des Coronavirus, die der südafrikanischen ähnlich sein soll.
+++ RKI registriert 24.300 Corona-Neuinfektionen +++
Berlin. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 24 300 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 201 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Donnerstag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 22.657 Neuinfektionen und 228 neue Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 134,2 - und damit etwas über dem Niveau vom Vortag (132,3).
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,97 (Vortag: 1,01). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 97 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. Agenturen/nd
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