Unten Links
Eine immer wieder beliebte rhetorische Figur in der mehr oder weniger öffentlichen Auseinandersetzung ist der unsägliche Vergleich. Zuletzt war es etwas ruhiger um ihn geworden, aber jetzt kam er mit zwei Knalleffekten zurück. Der deutsche Fußballpräsident Fritz Keller verglich einen verbandsinternen Kontrahenten mit NS-Blutrichter Freisler. Und der Schauspieler Jan Josef Liefers - nach dem spektakulären Corona-Video gefragt, ob er wirklich so naiv sei, die Wirkung nicht bedacht zu haben - sagte, zum letzten Mal sei ihm so eine Frage vor Jahrzehnten von einem Funktionär des SED-Zentralkomitees gestellt worden. Was geht eigentlich in Köpfen, die ansonsten von komplexen Gedankengängen beansprucht sind, vor, wenn sie solche Absonderlichkeiten produzieren? Um das herauszufinden, könnte man beide Fälle vergleichen. Aber DDR und NS-Regime vergleichen - da müssten wir ja auch dorthin, wohin wir die beiden Herren gern schicken würden: in eine Nachhilfestunde Geschichte und Gesellschaftskunde sowie ein Seminar zum Thema Vergleichende Vergleichslehre. wh
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.