- Kommentare
- Grünen und CDU in Baden-Württemberg
SPD nur noch zweite Wahl
Aert van Riel zur Einigung von Grünen und CDU im Südwesten
Wenige Monate vor der Bundestagswahl hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann ein deutliches Zeichen gesetzt. Die SPD ist für ihn nur die zweite Wahl, wenn über Koalitionen verhandelt wird. Vielmehr hat Kretschmann in Baden-Württemberg der CDU den Vorzug gegeben. In kurzer Zeit haben sich die beiden Parteien, die seit fünf Jahren miteinander regieren, auf einen neuen Koalitionsvertrag geeinigt. Über größere Streitigkeiten zwischen Grünen und Konservativen ist nichts bekannt. Das ist zwar zum Vorteil von Kretschmann, der von einem Wahlsieg zum nächsten eilt, zeigt aber auch, in welche Richtung sich Teile der Partei zuletzt bewegt haben. Wenn es nach ihrem südwestdeutschen Landesverband geht, wollen die Grünen als wirtschaftsnahe Partei die Nachfolge der CDU antreten – mit Unterschieden natürlich, wenn es um Fragen des Klimaschutzes geht.
Man kann auch davon ausgehen, dass Kretschmann und seine Mitstreiter alles dafür tun werden, dass die Grünen kein allzu linkes Wahlprogramm bekommen. Grün-Rot-Rot im Bund würde der mächtige Ministerpräsident wohl nicht befürworten. Es ist an der Zeit, dass die Kanzlerkandidatin und Chefin der Grünen, Annalena Baerbock, diesbezüglich Stellung bezieht. Damit die Wähler endlich wissen, woran sie bei den Grünen wirklich sind.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.