Blaster und Droiden

Am 4. Mai ist »Star Wars«-Tag. Ein Faktencheck

  • Marc Fleischman
  • Lesedauer: 3 Min.

Ein Übersetzungsfehler im deutschen Fernsehen stellte 2005 unfreiwillig klar, wann der »Star Wars«-Tag gefeiert wird. Aus der berühmten Grußformel »May the Force be with You« (Möge die Macht mit dir sein) machte der Dolmetscher: »Am 4. Mai sind wir bei Ihnen.« Schließlich könnte man »May the Force« im Englischen auch schnell als »May the Fourth«, also »4. Mai«, verstehen. Vor 44 Jahren startete »Star Wars« in den US-Kinos. Welche Zukunftsvisionen sind mittlerweile Realität geworden - und welche werden es nie schaffen?

Lichtschwerter: Würden diese im wahren Leben funktionieren? Für den Star-Wars-Experten und Physiker Sascha Vogel eher nicht, aus zwei Gründen: »Licht hört nicht einfach irgendwo auf.« Gemeint ist die säulenartige Form der Lichtschwerter in der Science-Fiction-Saga. Der zweite Grund: »Licht interessiert sich nicht für anderes Licht.« Das heißt: Weder Widerstände noch Geräusche, die beim Duell mit Lichtschwertern im Film entstehen, sind in der Realität derzeit machbar. Eine Lösung heißt Plasmaschwert. Findige Tüftler aus Kanada hätten das bereits umgesetzt.

Hologramme: Im Universum von »Star Wars« dienen sie der Kommunikation. »Das ist heute relativ einfach«, sagt Vogel. Als Beispiel nennt er Laser-Installationen in der Veranstaltungstechnik. Einen Schritt weiter geht bereits eine Erfindung der University of Sussex in Brighton (Großbritannien). Die Technik erzeugt dreidimensionale Bilder mit Klang. Physiker Vogel: »Im Kleinen bauen wir schon Hologramme zum Anfassen.«

Droiden: Die berühmtesten Vertreter in der Saga heißen C-3PO und R2-D2. Auf lebensechte Bewegung von Robotern hat sich unter anderen eine Firma bei Boston spezialisiert. Für Furore sorgte das US-Unternehmen vor einigen Jahren mit einem Modell, das sich wie ein Hund bewegt. Schwieriger sei es aber, einen Roboter zu schaffen, der sich wie ein Mensch verhält und auch noch kommunizieren kann, erläutert Vogel. Bis zu einem, der dann noch aussehe wie ein Mensch, sei es dann nicht mehr weit.

Interstellare Reisen: Der Pilot und Schmuggler Han Solo aus »Star Wars« rühmt sich, den Kessel Run in zwölf statt 18 Parsec geschafft zu haben. Doch ist damit keine Zeiteinheit gemeint, sondern das Maß für eine Entfernung. Ein Parsec entspricht 3,26 Lichtjahren, also gut 30,9 Billionen Kilometern. In kurzer Zeit mehrere Lichtjahre fliegen, wäre das denkbar? Vogel verweist auf die Relativitätstheorie von Albert Einstein, die eine maximale Geschwindigkeit definierte: »Schneller als das Licht geht nicht.«

Blaster: Wieder geht es um Han Solo, diesmal in einer nicht weniger berühmten Szene, als er in der Kneipe im Raumhafen Mos Eisley unter dem Tisch seine Waffe zieht. Eine Laserkanone im Handtaschenformat - geht das? »So klein aktuell nicht«, antwortet Vogel. Bereits möglich seien große Laserkanonen. »Sie müssen deshalb so groß sein, weil sie viel Energie brauchen«, sagt der Physiker und verweist auf neue Technologien etwa bei der US Navy. Für ganz unmöglich hält der Experte einen Mini-Blaster aber nicht: »Nicht morgen und nicht in zehn Jahren. Physikalisch spricht aber erst mal nichts dagegen.«

Anti-Schwerkraft-Speeder: Auf dem Wüstenplanet Tatooine nutzt Luke Skywalker ein solches Gefährt. Dem Speeder, der sich schwebend bewegt, scheint die Schwerkraft egal zu sein. Vogel: »Das geht in der Physik nicht.« Eine einfache Möglichkeit wäre, den Speeder wie eine Drone mit Propellern zu bestücken. Kompliziert wird es dagegen bei Supraleitern: Sie müssen in einem Magnetfeld sehr stark abgekühlt werden, um zu schweben. Fraglich bleibt, ob sich jemand in ein tiefgefrorenes Gefährt setzen würde. dpa

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