Einstieg in den Ausstieg

Markus Drescher über Erleichterungen für Geimpfte

Mit den am Donnerstag vom Bundestag beschlossenen Erleichterungen für vollständig Geimpfte und von Covid-19 Genese, die am Freitag sicherlich auch vom Bundesrat abgesegnet werden und dann bereits am Wochenende in Kraft treten könnten, scheint der Einstieg in den Ausstieg aus den massiven Corona-Beschränkungen gemacht zu sein. So zaghaft die erste Rückgabe von Freiheitsrechten auch ausgefallen sein mag, sie zeigt doch, dass die zuweilen endlos wirkende Pandemie mit ihren gravierenden Folgen wohl doch endlich ist. Das könnte auch jenen, die jetzt noch Wochen oder gar Monate auf einen Impftermin warten müssen, ein Stück Zuversicht geben.

Bei aller Hoffnung auf Normalität, spürbar aufkommender Aufbruchstimmung infolge sinkender Inzidenzwerte, die wohl darauf hinweisen, dass die dritte Welle gebrochen werden konnte, und der Notwendigkeit, Betroffenen wieder eine ökonomische Perspektive zu verschaffen – Enttäuschungen werden nicht ausbleiben. Viele Härten werden vorerst fortbestehen. Denn klar ist auch: Ausgestanden ist die Pandemie noch lange nicht.

Dies gilt umso mehr für die Teile der Welt, die bisher bei der Verteilung der Impfstoffe fast oder gänzlich leer ausgegangen sind. Angesichts der mehr und mehr in Schwung kommenden Impfkampagne, die absehbar auch genügend Impfdosen zur Verfügung haben wird, ist es nun allerhöchste Zeit für die Bundesregierung, sich energisch für die bisher arg vernachlässigte Impfstoffversorgung armer Staaten einzusetzen. Denn schnell könnte die aufkeimende Freude über die Fortschritte hierzulande beendet sein, wenn ein Großteil der Staaten für lange Zeit in der Corona-Krise gefangen bleiben. Die Auswirkungen dessen würden auch hier erheblich zu spüren sein.

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