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Nach Nazi-Eklat: DFB-Präsident Keller zurückgetreten

Konsequenz aus Nazi-Eklat und fortwährenden Querelen an der Verbandsspitze

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt am Main. Fritz Keller ist am Montag wie angekündigt als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurückgetreten. Der 64-Jährige zog damit die Konsequenz aus dem von ihm verursachten Nazi-Eklat. Bis zu einem vorgezogenen Bundestag zu Beginn des kommenden Jahres sollen die beiden Vizepräsidenten Rainer Koch (Amateure) und Peter Peters (Profis) den krisengeplagten Verband interimsmäßig führen. Wer neuer Präsident werden soll, ist offen.

Keller nutzte seinen Abschied zu einem Rundumschlag gegen seine Widersacher. Dabei sprach er unter anderem von einer »desolaten Führungssituation« und einem »Desaster für eine Verbandsführung«. Es gehe »viel zu häufig um eigene Befindlichkeiten, interne Machtkämpfe, um die Sicherung von Vorteilen«. Laut Keller habe das »mit ordnungsgemäßer Verbandsführung nichts zu tun«. Er forderte deshalb eine »personelle Erneuerung der Spitze«.

Keller stand als 13. Chef des größten Einzelsportverbands der Welt nur 598 Tage an der Spitze. Seine Amtszeit war geprägt von einem anhaltenden Machtkampf in der zerstrittenen Führung. Dazu kamen Ermittlungen der Justiz gegen Verbandsfunktionäre und die Probleme als Folge der Corona-Pandemie. Bereits Kellers Vorgänger Wolfgang Niersbach und Reinhard Grindel mussten vorzeitig ihren Hut nehmen.

Am Ende war Keller nicht mehr tragbar, weil er seinen Stellvertreter Koch in einer Sitzung mit dem berüchtigten Nazi-Richter Roland Freisler verglichen hatte. Aus diesem Grund musste sich Keller als erster DFB-Präsident vor dem verbandsinternen Sportgericht verantworten. Ein Urteil wird für die kommenden Tage erwartet.

Neben Keller soll auch Generalsekretär Friedrich Curtius den DFB verlassen. Der Vertrag des Widersachers von Keller muss zuvor aufgelöst werden. Schatzmeister Stephan Osnabrügge will nur noch bis zum Bundestag im Amt bleiben. SID/nd

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