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Worte sind nur der erste Schritt
Moritz Wichmann über den Kampf gegen Rassismus in den USA
Der Begriff »systemischer Rassismus« kommt US-Präsident Joe Biden deutlich einfacher über die Lippen als noch Barack Obama, nicht erst seit seiner Rede im Gedenken an das rassistische Massaker in Tulsa 1921. Gerade weil er weiß ist und nicht dem rassistischen Misstrauen ausgesetzt ist, das Obama mit vorsichtigen Sprachmanövern erfolglos zu zerstreuen suchte. Und auch, weil nach jahrelangen Black-Lives-Matter-Protesten die weißen Demokratenwähler ihre Einstellungen modernisiert und liberalisiert haben.
Doch nicht umsonst heißt eine Redewendung in den USA »Reden ist billig«. Erst wenn die Biden-Regierung tatsächlich - wie geplant - vermehrt Regierungsaufträge und Jobs beim Bau neuer klimafreundlicher Infrastruktur gerade in Schwarzen-Gemeinden und Minderheiten-Communities vergibt und dort bevorzugt investiert, wird zumindest ein Teil der historischen Ungleichheiten und des Rassismus durch Regierungsbehörden ausgeglichen.
Die hatten etwa in der Vergangenheit umweltschädliche Fabriken und Kraftwerke besonders oft in der Nähe von benachteiligten Minderheiten-Gemeinden genehmigt sowie stinkende Autobahnen durch Schwarzen-Viertel gebaut und dort für besonders starke Belastungen gesorgt - und auch sonst vielfach Schwarze benachteiligt, etwa beim Beziehen von Sozialleistungen.
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