Unten Links
Der Kapitalismus, der bekanntlich ein gerissener Hund ist, hat sich schon viel ausgedacht, um seinen Niedergang aufzuhalten oder wenigstens zu bemänteln. Zwar arbeitete schon ein gewisser Lenin heraus, dass der Imperialismus nichts anderes als parasitärer, faulender und sterbender Kapitalismus ist, und man hat bei dieser mehr als 100 Jahre alten Feststellung sofort die entsprechenden olfaktorischen Assoziationen in der Nase, zumal der Verwesungsprozess seither ja fortgeschritten sein muss. Aber der Kapitalismus wehrt sich immer noch, zum Teil sogar mit fast schon subtil ironischen Mitteln. Im Karlsruher Finanzamt kann man seit Kurzem ein Parfüm kaufen, in dessen Komposition der Geruch eines 20-Euro-Scheins eingeflossen ist. Wenn also Geld immerhin noch so sexy ist, dass es als Deodorant den Schweiß der Lohnarbeit überdecken kann, dann bleiben dem Kapitalismus noch ein paar Tage. Nun warten wir natürlich auf die Hartz-IV-Edition (mit dem Duft einer 50-Cent-Münze) und auf den Edelstoff mit dem Bukett des 500-Euro-Scheins. Falls der Kapitalismus das nicht schafft, ist er wohl doch am Ende. wh
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.