- Politik
- Putsch in Myanmar
Aung San Suu Kyi soll auch wegen Korruption vor Gericht
Am Montag soll offiziell ein Prozess beginnen, Urteile könnten im August fallen
Frankfurt a.M./Naypyidaw. Myanmars gestürzte De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi soll nun auch noch der Prozess wegen Korruption gemacht werden. Die regimetreue Zeitung »Global New Light of Myanmar« meldete am Donnerstag, die zuständige Behörde habe Belege dafür gefunden, dass Suu Kyi während ihrer Amtszeit mit umgerechnet 600.000 US-Dollar sowie Gold bestochen worden sei.
Die 75-jährige Friedensnobelpreisträgerin war gleich am Tag des Putsches vom 1. Februar verhaftet worden. Das Militärregime erhob bereits mehrere Vorwürfe gegen sie, dazu zählen der angebliche Besitz illegaler Funkgeräte, Verstöße gegen Corona-Auflagen während des Wahlkampfes 2020 sowie Verletzung von Staatsgeheimnissen. Juristisch am schwersten ist der Vorwurf der »Anstiftung zum Aufruhr«. Am Montag soll offiziell der Prozess beginnen. Die Urteile könnten im August ergehen.
Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
Seit dem Putsch vor mehr als vier Monaten versinkt das südostasiatische Land im Chaos. Fast täglich kommt es zu Demonstrationen, gegen die das Militärregime brutal vorgeht. Laut der Hilfsorganisation für politische Gefangene (AAPP) wurden bisher mindestens 858 Menschen bei Protesten getötet. Fast 6.000 Personen wurden festgenommen, die meisten sitzen bis heute hinter Gittern. epd/nd
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