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Chefunterhändler des Aussöhnungsabkommen mit Namibia gestorben
In dem südafrikanischen Land wütet die Corona-Pandemie. Nach Chief Vekuii Rukoro ist nun auch Zedekia »Zev« Ngavirue nach einer Covid-19-Infektion verstorben
Windhuk. Zedekia »Zev« Ngavirue, der namibische Chefunterhändler des Aussöhnungsabkommens des südwestafrikanischen Staats mit der ehemaligen Kolonialmacht Deutschland, ist im Alter von 88 Jahren in der Hauptstadt Windhuk gestorben. Das Präsidialamt bestätigte am Donnerstag seinen Tod. Er war erst vor wenigen Tagen mit einer Covid-19-Infektion in ein Krankenhaus gebracht worden. Vor einer Woche war auch einer der erbittertsten Kritiker des Abkommens zur Aufarbeitung der deutschen Kolonialzeit, Chief Vekuii Rukoro, nach einer Covid-19-Diagnose gestorben. In Windhuk gelten aktuell strikte Corona-Restriktionen wegen der herrschenden dritten Infektionswelle. Die 7-Tage-Inzidenz liegt dort bei 324,2. Die Impfquote der Erstimpfungen bei rund 4 Prozent.
Namibias Parlament hat wegen der Corona-Pandemie die Debatte über das Abkommen vorübergehend ausgesetzt. Darin erkennt die Bundesregierung mehr als 100 Jahre nach den Verbrechen der deutschen Kolonialmacht im heutigen Namibia die Gräueltaten an den Volksgruppen der Herero und Nama als Völkermord »aus heutiger Sicht« an. Die Nachkommen will Deutschland offiziell um Vergebung bitten und mit insgesamt 1,1 Milliarden Euro unterstützen. Die Verhandlungen wurden von Beauftragten der beiden Regierungen geführt, Herero und Nama waren eng eingebunden. Von einigen Vertretern der Volksgruppen gab es jedoch harsche Kritik. dpa/nd
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