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  • Zapfenstreich für Afghanistan-Einsatz

Nicht die halbe Wahrheit feiern

Daniel Lücking ist gegen ein rechtes Zeremoniell vor dem Parlament

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

»Auch weil wir erstmalig einen so hohen Preis zahlen mussten, mit den Toten und mit den Verwundeten«, positioniert sich Brigadegeneral Ansgar Meyer, letzter Kommandeur des deutschen Afghanistan-Einsatzes, zur angeblichen Notwendigkeit eines Zeremoniells für die dorthin geschickten Soldat*innen. Nicht nur Meyer, sondern auch zahlreiche Kommentatoren fordern dieser Tage das Zeremoniell vor dem Reichstagsgebäude, in dem die Parlamentarier*innen sitzen, denen die Verantwortung über die Parlamentsarmee obliegt.

Was nicht nur Meyer ausblendet, sind die zivilen Opfer des Einsatzes im Kriegsgebiet, die weder als Zahl noch in anderen Statements angemessen berücksichtigt werden. Gern wird verschwiegen, dass auch Deutsche Kriegsverbrechen in Afghanistan begangen haben könnten sowie der Fakt, dass Deutsche dort auch zahlreich töteten.

Insbesondere das mit Rechtsradikalen durchsetzte Kommando Spezialkräfte KSK, dessen neuer Kommandeur Meyer im September werden soll. Wer zum Abschluss des Einsatzes nicht daran erinnert und die Verantwortung dafür ausblendet, macht den Appell genauso zu einem rechten Aufmarsch wie diejenigen, die vor dem »Reichstag« antreten wollen. Das wäre mindestens 76 Jahre zu spät.

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