Wer verspekuliert sich?

Simon Poelchau über das neue Vonovia-Angebot für Deutsche Wohnen

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 2 Min.

Vonovia lässt einfach nicht locker. Zu sehr locken den größten deutschen Immobilienkonzern die Extraprofite, die er mit der Übernahme der Deutschen Wohnen (DW) machen möchte, als dass er die Fusion scheitern lassen könnte. Folglich besserte Vonovia jetzt sein Angebot an die DW-Aktionäre um zwei Prozent nach, damit es endlich klappt.

Die ominösen Hedgefonds, die Vonovia-Chef Rolf Buch vor etwas mehr als einer Woche noch fürs Scheitern der Übernahme verantwortlich gemacht hat, haben sich also doch nicht verzockt. Schließlich wird ihnen der Verkauf der Aktien mit dem nun vorgelegten Angebot noch etwas schmackhafter gemacht. Mal schauen, ob sie es jetzt annehmen. Denn auch die Finanzinvestoren wissen, dass sich noch viel Geld auf dem Rücken der Mieter*innen machen lässt. Vermutlich spekulierten sie deswegen auch schon auf ein besseres Angebot für ihre Wertpapiere.

Die Frage ist nur, ob Vonovia sich mit einer Übernahme der Deutsche Wohnen möglicherweise verspekuliert. Schließlich liegen mehr als zwei Drittel ihrer Wohnungen in Berlin. Und dort wird bald über die Enteignung großer Immobilienkonzerne abgestimmt. Da sollte man vor allem den Mieter*innen die Daumen drücken, dass sich letztlich Vonovia verspekuliert.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.