Berlin soll grüner Industriestandort werden

IG Metall sieht gute Chancen für Beschäftigte und Arbeitsplätze - wenn die Unternehmen mitziehen

  • Claudia Krieg
  • Lesedauer: 3 Min.

Das BMW-Werk in Spandau hat einen großen Schritt vollzogen. Statt Arbeitsplätze abzubauen und die Produktion ins Ausland zu verlagern, hat das Unternehmen am Standort eine Entwicklung eingeleitet, über die sich die IG-Metall-Spitze am Dienstag sehr erfreut zeigt. »Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Transformation hier unter starker Beteiligung der Beschäftigten läuft«, erklärt Christiane Benner, die Zweite Vorsitzende der Gesamt-IG Metall, nach einem Rundgang im Werk, in dem mittlerweile Motorräder mit Elektroantrieb gebaut werden. Dafür wurden vormals ausgelagerte Produktionsprozesse sogar wieder zurückgeholt. Sie habe eine »hohe Identifikation mit den Veränderungen« erlebt, sagte Benner, die auch im Aufsichtsrat von BMW sitzt und sich vor Ort ein Bild verschaffen wollte, wie im Betrieb die Veränderungen zu einer klimafreundlichen Produktionsweise vonstatten gehen. »Die Menschen akzeptieren die Themen und werden auch nicht nur mitgenommen, sondern können die nötigen Veränderungen selbst gestalten«, schildert Benner. Auch ihre Bedürfnisse und Vorschläge zur Gestaltung der Arbeitsplätze fließen in deren Umsetzung ein.

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Betriebsrat Markus Kapitzke kann ihr darin nur zustimmen: »Wir bereiten viele junge Menschen hier gut vor, bilden auch virtuell im Schweißen und Lackieren aus.« Die Beschäftigten erlebten die Veränderung zu ihrem Vorteil: »Nur so kann es gehen«, ist sich der noch junge Betriebsrat sicher.

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»Wir können in Berlin die soziale Transformation schaffen«, meint auch Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. Viele Beschäftigte würden daran nicht glauben, aber in den letzten fünf, sechs Jahren seien dafür gute Voraussetzungen geschaffen worden, erklärt der Metaller. 165.000 Industriearbeitsplätze seien mittlerweile in der Hauptstadt zu verzeichnen. »Das stimmt mich hoffnungsvoll«, erklärt Otto. Der Weg von Unternehmen wie Siemens, Arbeitsplätze abzubauen, sei falsch. Zumal die Konzepte bereit lägen, statt Deindustrialisierung den Umbau zu energiesparenden und klimafreundlichen Produkten und Herstellungsweisen zu vollziehen. »Aber wir haben nicht mehr viel Zeit«, fügt der Gewerkschaftsführer hinzu.

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Mit dem Steuerungskreis Industriepolitik habe der Berliner Senat gute Bedingungen geschaffen, um die Umsetzung eines »grünen Industriestandorts« weiter voranzutreiben. »Wir wollen weiter gute Rahmenbedingungen von der Politik«, erklärt Otto, der die IG Metall nach den kommenden Wahlen als »Player« wahrgenommen wissen will.

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