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Amnesty fordert Aufklärung zum Tod Tausender Arbeiter in Katar
Emirat soll laut Menschenrechtsorganisation bei tödlichen Unfällen auf Baustellen nicht ermitteln
Berlin. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat schwere Vorwürfe gegen das Emirat Katar wegen des Todes von Arbeitsmigranten erhoben. Der Tod tausender Menschen in den vergangenen zehn Jahren sei in Katar nicht untersucht worden, obwohl es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen vorzeitigem Tod und gefährlichen Arbeitsbedingungen gebe, erklärte Amnesty zur Vorstellung eines neuen Berichts am Donnerstag in Berlin. In dem Bericht sei dokumentiert, wie routinemäßig Totenscheine für Arbeitsmigranten ausgestellt würden, ohne Todesursachen angemessen zu untersuchen. Stattdessen würden die Todesfälle auf »natürliche Ursachen« oder vage definierte »Herzfehler« zurückgeführt.
Für den Bericht befragte Amnesty nach eigenen Angaben führende Mediziner, prüfte Regierungsangaben zu tausenden Todesfällen, analysierte Totenscheine und befragte Familien gestorbener Arbeitsmigranten.
»Wenn Arbeiter gefährlichen Bedingungen wie extremer Hitze ausgesetzt waren, muss Katar unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um den Schutz von aktuell Beschäftigten zu verbessern«, betonte Katja Müller-Fahlbusch von Amnesty International in Deutschland. »Wenn relativ junge und gesunde Männer nach vielen Arbeitsstunden in extremer Hitze plötzlich sterben, wirft dies ernste Fragen über die Arbeitsbedingungen in Katar auf.« Den Tod von Arbeitsmigranten nicht zu untersuchen oder dies sogar zu verhindern, sei ein Verstoß gegen die Verpflichtung Katars, das Recht auf Leben zu wahren und zu schützen.
Die Analyse von Sterbefällen aus verschiedenen Quellen deute darauf hin, dass die Quote ungeklärter Todesfälle von Arbeitsmigranten in Katar bei fast 70 Prozent liegen könnte, hieß es. Offiziellen Statistiken zufolge seien zwischen 2010 und 2019 insgesamt 15.021 Staatsangehörige anderer Staaten in Katar gestorben.
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Wie Katar mit Milliardeninvestitionen an seinem Aufstieg arbeitet.
Seit der umstrittenen Vergabe der Fußball-WM 2022 nach Katar gibt es viel Kritik an der dortigen Menschenrechtslage und den Bedingungen für Arbeiter auf den WM-Baustellen. Amnesty zufolge ist unklar, wie viele Arbeiter im Zuge der WM-Vorbereitung bislang gestorben sind.
Wegen der Vorwürfe, dass dort ausländische Arbeiter ausgebeutet werden, stehen Forderungen nach einem WM-Boykott im Raum. Katars Regierung hat mehrere Reformen eingeleitet, um die Lage ausländischer Arbeiter zu verbessern. Migranten dürfen etwa inzwischen ohne Zustimmung ihres Arbeitgebers ausreisen oder den Job wechseln. Amnesty kritisiert die Umsetzung der Reformen jedoch als »unzureichend«. Ausbeutung sei weiterhin an der Tagesordnung. Agenturen/nd
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