Schnell und richtig
Professor, Wunderkind und die Zahlenakrobatik
MIKE MLYNAR
Schnitzeljagd wiederentdeckt
1.) Gunnar, Route 1, Birke, 100 min. - Tom, 3, Fichte, 95 - Heinrich, 5, Eiche, 75 - Felicitas, 2 oder 4 - Tanne, 85 - Marie, 2 oder 4, Erle, 110.
2.) Route 5, Farbe Grün, Zeilen 15, Umhängetasche - 2, Orange, 25, Rucksack - 3, Blau, 30, Hosentasche - 4, Gelb, 20, Gürteltasche - 1, Rot, 10, Brustbeutel.
Das Logical ließ sich verbal mit Wenn-dann-Logik lösen oder mit Hilfe eines Gitterrasters, wie es auch Heidrun Lenatz aus Colditz gemacht hat, an die der ausgeloste Buchpreis geht: »Respekt - Heimweh nach Menschlichkeit« von Renan Demirkan, Herder.
Schnell und richtig
1.) Die Plus-minus-Reihe lässt sich auch (99-97)+(95-93)+ … +(7-5)+(3-1) schreiben, somit auch 2+2 ... 2+2, und 25*2 = 50.
2.) Der Term lässt sich auch ausdrücken als 37*(37-36) + 63, und die Lösung lautet dann 37 + 63 = 100.
3.) Das Produkt kann nicht 444*101 = 4444 sein, demzufolge nur 444. Die gesuchten Faktoren sind somit 12 und 37.
Richtig lag damit auch Sebastian Freudenberg aus Gera, an den der Buchpreis geht: »Balaton«, Novellen von Noémi Kiss, Europa-Verlag.
Wie weit noch bis A-Stadt?
Es sind Zahlen gesucht, einmal zwischen 103 und 78 oder zwischen 18 und 43, deren Ziffern nur vertauscht sind. Außerdem muss ihre Summe 103+18=121 sein (Entfernung A zu B). Dafür gibt es zwei Lösungen: 92 und 29 bzw. 83 und 38. Das Auto könnte also 92 km oder 83 km von A-Stadt entfernt sein. Das Gewinnbuch geht an René Liebig aus Wahrenholz: »Der Schattenkönig«, Roman von Maaza Mengiste, dtv.
kurz & knackig
1.) Zweimal fragen: »Bist du ein Wechsler?« 2.) Die Reihung geht mit Jefferson weiter (J ist der 10. Buchstabe im Alphabet). 3.) Sie treffen sich nach 3 Tagen, 22 Stunden, 30 Minuten.
Buchgewinner ist Florian Habermann aus Berlin: »Die silbernen Felder« von Claudia Tieschky, rohwohlt.
Bleiben Sie bei Denkspielereien souverän, auch am 3. und 7. Oktober! mim
Dass Schach unter Logik firmiert, ist üblich. Aber Mathematik als Wettkampfsport? Auch diese Symbiose hat begeisterte Liebhaber und Akteure. Hierzulande wäre als exponierter Vertreter etwa der Informatiker Gert Mittring zu nennen, mehrfacher Weltmeister im Kopfrechnen. Zu seinem erstem Titel kam er, nach dem es ihm gelang, die 13. Wurzel aus einer hundertstelligen Zahl in 13,3 Sekunden im Kopf und ohne Hilfsmittel zu ziehen.
Schon im Altertum soll es im Kopfrechnen, wie ja auch bei Gesang oder Tanz, olympiaähnliche Wettstreite gegeben haben. Die betreffenden Zahlenakrobaten glänzten und glänzen aber eher zirzensisch denn akademisch. Die Psychologie ordnet sie unter Inselbegabungen ein.
Aber es gab auch Ausnahmen. Zu denen gehört u.a. der irische Professor Sir William Rowan Hamilton (1805 -1865). Er war mit 22 Jahren bereits Professor und Leiter der Sternwarte von Dublin. Er erfand u.a. die Quaternionen, ein Zahlenbereich, der später einmal sogar die Relativitätstheorie mathematisch abrunden sollte. Dieser Hamilton war ein Wunderkind, das zehnjährig den Homer auswendig kannte, als Student bereits 13 Sprachen beherrschte. Und hinzu eben noch eine Kopfrechenausnahme war.
Allerdings auch nur unter »echten« Mathematikern. Im direkten Wettstreit mit dem 13-jährigen englischen Zahlenakrobaten Zerah Colburn (1804-1839) scheiterte er klar. Denn der hatte letztlich wohl mehr Kniffe und Tricks drauf. Sicher auch so ganz bodenständige, wie die, die man bei diesen Aufgaben parat haben sollte, um schnell und richtig zu sein:
- Was steht als Endergebnis der Aufgabe 99-97+95-93+ … +3-1?
- Ein Term lautet x² -36x + 63, wie das Ergebnis, wenn x gleich 37?
- Wie heißen die Faktoren, wenn das Produkt zweier zweistelliger Zahlen nur aus Vieren besteht?
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