Klasse halten
Die Aufsteigerinnen von Carl Zeiss Jena wollen wachsen
Als krasser Außenseiter gehen die Fußballerinnen des FC Carl Zeiss Jena in die neue Bundesligasaison. Zum Start am Sonntag empfangen die Aufsteigerinnen Bayer Leverkusen - und wollen gleich da den ersten Schritt in Richtung Klassenverbleib machen. »Dieses Ziel zu erreichen, wird schon eine absolute Herausforderung. Aber wir nehmen sie gerne an und sind sicherlich nicht chancenlos«, meint Trainerin Anne Pochert.
Jena war vor einem Jahr mit nur einem Punkt als FF USV aus der Bundesliga abgestiegen. Mit der Eingliederung beim FC Carl Zeiss gab es einen kompletten personellen Umbruch. Die Verantwortlichen setzen seitdem verstärkt auf selbst ausgebildete Nachwuchsspielerinnen. »Ich komme selbst aus dem Nachwuchsbereich und habe dort 15 Jahre gearbeitet. Ich weiß, wie hervorragend dort gearbeitet wird und dass wir große Talente haben. Wichtig ist, dass man ihnen vertraut und Spielzeit gibt«, sagt Pochert.
Über die vergangene Saison erzählt die 35-Jährige: »Natürlich haben diese jungen Spielerinnen noch nicht die Erfahrung. Deshalb war der Klassenverbleib unser einziges Ziel. Niemand hatte vorher damit gerechnet, dass wir ernsthaft um den Aufstieg mitspielen können.« Die Zwangspause durch den Lockdown bezeichnete die aus Dresden stammende Trainerin als Vorteil. Das Team hätte zusätzlich Zeit bekommen, sich zu entwickeln. Anschließend gab es keine Niederlage mehr.
Auch in der Bundesliga wird Jena die Entwicklung fortsetzen. Die Defensive, meint Pochert, sei bereits bundesligatauglich. Die vom VV Alkmaar verpflichtete Niederländerin Chantal Schouwstra soll dem Deckungsverbund weitere Stabilität verleihen. Zudem ist die in Jena ausgebildete Außenverteidigerin Karla Görlitz von der TSG Hoffenheim an die Saale zurückgekehrt.
Für mehr Erfahrung für das Spiel nach vorn sind die Thüringerinnen auf dem Transfermarkt fündig geworden. Von Turbine Potsdam wurde die slowenische Nationalspielerin Adrijana Mori für ein Jahr ausgeliehen. Weitere Zugänge sind Rita Schumacher aus Wolfsburg, Nicole Woldmann vom FC Bayern sowie die 25-jährige Angreiferin Verena Volkmer von Werder Bremen. »Wenn wir wieder mannschaftlich geschlossen auftreten, haben wir eine Chance. Es wird Rückschläge geben, das muss uns bewusst sein. Diese müssen wir aber als Chance sehen, um weiter zu wachsen«, sagte Pochert.dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.