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In Turbulenzen
Uwe Hädicke will als Linker mit seiner Erststimme die CDU wählen
Tierärztin Sabine Buder, die im ostbrandenburgischen Bundestagswahlkreis 59 für die CDU antritt, zeigt sich an einer Propellermaschine auf dem Flugplatz Neuhardenberg. Mit dabei steht Airportchef Uwe Hädicke und erklärt: »Meine Erststimme für Sabine Buder.« Doch Hädicke ist Stadtverordneter der Linken in Seelow, Parteimitglied seit März 1990, arbeitete einst für die Linksfraktion im Landtag. Das Foto mit Sabine Buder, das Bekenntnis zu ihr, empört seine Genossen. Sie können es nicht verstehen.
»Ich wollte nicht, dass das so hochgepusht wird«, bedauert Hädicke. »Es ist nur eine Sachentscheidung.« Die Entwicklung seines Airports wird seit Jahrzehnten ausgebremst, alles wird auf den Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld fokussiert. Seine Aktion sei eine »schlichte Sache für die Arbeitsplätze hier, Schluss, Aus, Ende«, erklärt Hädicke dem »nd« am Mittwoch. Für den Airport hat er Buder als Verbündete im Auge. Außerdem habe die Überlegung eine Rolle gespielt, einen Wahlsieg von Lars Günther (AfD) zu verhindern. »Zweitstimme Linke, natürlich, dafür werbe ich«, versichert der 51-Jährige. Gegen den Linke-Kreisvorsitzenden Niels-Olaf Lüders, Direktkandidat im Wahlkreis 59, habe er »gar nichts«. Mit dem wolle er sich nun mal auf einen Kaffee verabreden.
Er sei »enttäuscht und traurig gewesen«, gesteht Lüders. Betont aber: »Ich bin gesprächsbereit.« Auch wenn Hädickes Verhalten als parteischädigend einzuschätzen sei, befinde sich die Linke nicht in der Lage, Genossen einfach so rauszuschmeißen. Lüders vermutet, Hädicke sei auf Buders Slogan »Menschen statt Parteien« hereingefallen. Buder bringe es fertig, immer das zu sagen, was ihre Zuhörer jeweils hören wollen, und sich bei Bedarf sogar gegen Waffenexporte und Privatisierungen im Gesundheitswesen auszusprechen. Das ärgert Lüders, weil er sich nicht vorstellen kann, dass Buder im Fall der Fälle im Bundestag mit der Linken gegen die CDU stimmen würde.
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